Donnerstag, 31. Mai 2007

Das Zitat des Tages...

wenn nicht des ganzen Jahres kommt von meinem Vater, der, auf die Frage, was er zum Geburtstag von meiner Mutter geschenkt gekriegt hat, antwortete:
"Einen sehr schönen Nicki."
Es geht nichts über das Vokabular 8jähriger Jungpioniere.
Ansonsten kam es heute zum lange erwarteten ersten Face-to-Face Treffen mit the Artist formerly known as the Heiße Grieche, der von der Mitbewohnerin zu einem formidablen Essen in unsere bescheidene Behausung eingeladen worden war. Ich ahnte schon, dass irgendetwas anders war, als ich die Küche betrat und sie makellos aufgeräumt vorfand. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, dass dem ehemals heißen Griechen solch reinlichkeitstechnische Schönfärberei- Lügen aufgetischt werden. Normalerweise putzen wir nämlich nie. Wir warten, bis das Ungeziefer sich sattgefressen hat, rufen dann RTL2 an und verkaufen die Rechte an den Bildern des Grauens für eine Folge "Exclusiv- Die Reportage".
Das Gespräch mit dem Griechen verlief in Folge etwas unglücklich.
Nachdem ich heute entdecken musste, dass die Andere unsere großartige "Feind der Woche"- Wahl in der Affenhölle (wir kleben das Bild des aktuell einvernehmlich größten Schurken in einen Aktenschrank) mittels eines von mir unauthorisierten Bildes einer Tequila- Flasche manipuliert hatte und ich nebenbei erwähnte, eine Fake- Identität in einem dieser social- web-communities zu besitzen um gegebenenfalls betrunken Feinde aus meiner Vergangenheit harmlos zu behelligen, meinte der Akademiker mit Migrationshintergrund, ich würde ja "ganz schön viele Leute hassen" und "Leute wie ich" seien der Grund, dass er sich nicht in solchen social communities wie stayfriends.org registriert.
Was soll ich dazu sagen. Er hat wahrscheinlich Recht.

Mittwoch, 30. Mai 2007

Tage wie dieser

TV- Serien sind etwas wundervolles. Ich persönlich habe ihnen einen Großteil meines Lebens gewidmet. Umso dankbarer war ich, als am Institut meines Vertrauens am Rande der Stadt ein reales Hauptseminar dazu angeboten wurde. "Endlich normale Menschen!" dachte ich beseelt, als in der ersten Sitzung die anderen Teilnehmer genauso glasige Augen wie ich kriegten, als sie sich zwecks eines Referats für eine ihrer vielen televisuellen Zeitfress- Affären entscheiden sollten. Ich entschied mich nach langen Ringen für eine Auswahl von drei Favoriten, was, wie ich nach einem kurzen Blick auf das Mädchen in der Liste vor mir, als durchaus bescheiden durchgehen konnte. Sie hatte fünf Serien aufgeschrieben.
Nach der Anfangseuphorie musste ich einsehen, dass das Seminar sich zu dem entwickelte, was zu befürchten war: Ein Jahrmarkt der Nerds und Geeks, eine Art Star Trek Convention ohne Prominente, eine einzige Nervenzusammenbruchsbeschleunigungsmaschine.
Dies zeigte sich am deutlichsten in der letzten Woche, als einer der geschätzten Kommilitonen eine ungefähr 60 minütige Inhaltsangabe seiner Lieblingsserie "Babylon 5" zum Besten gab. Ich nenne es "schamloses Ausnutzen erzwungener Aufmerksamkeit, die der Typ wahrscheinlich bis zu einem absehbaren Amoklauf seinerseits nie wieder erfahren wird", er nannte es "Referat".
Nicht zuletzt Flaschen wie ihm hat man es nun zu verdanken, dass der gesamte Seminarplan hängt und mein großartiger Beitrag zu ästhetischer Innovation in CSI (über die Heißheit Gil Grissoms durfte ich leider nicht sprechen) heute dem furchterregenden Gestammel einer ungefähr 12jährigen zum Opfer fiel, deren Referat über das unverhohlene Antifeminismus- Vehikel "Desperate Houswives" mit Sätzen wie: "Ich kann leider nur über die erste Staffel sprechen, die zweite habe ich nicht gesehen, da hab ich einen neuen Job in der Oper gekriegt." eingeleitet wurde.
Und das in einer Veranstaltung, die relativ unverhohlen den Vorteil illegaler Downloads und die Veränderung von narrativen Strukturen durch DVD- Verwertungen thematisiert. Kurzum: Ich wurde das Opfer einer Idiotin. Schon wieder.
Um den Grad ihrer Dumpfheit zu demonstrieren, hier ein paar Zitate aus ihrem Profil im StudiVZ, der nationalsozialistischen, ich meine deutschen Version des Facebooks:

Über sich selbst:
Ich mag: -"Türkisch für Anfänger" gucken und dabei laut lachen-keine Socken tragen müssen-Erdbeerbowle im Volkspark Rehberge trinken-meine coole neue Sonnenbrille-Adventskalender bastelnIch hasse: -die Drehtür in den Potsdamer Platz Arkaden-dass jemand im KaDeWe meinen Hut geklaut hat-dass man nach dem Knoblauchessen ganz furchtbar stinkt-unfreundliche Busfahrer-den Geruch im Damenklo im 2. RangIch bin:"Terrorkrümel", Little Miss Chatterbox, "Drama Queen", 40-Paar-Schuh-Besitzerin, "uncoole große Schwester", Shopoholic, "Zicke", Ohrring-Fetischistin, Klugscheißerin, kleines Chaoskind, Wasserflaschen-nicht-zudreherin, Haribofan


Aber es kommt noch besser: Sie behauptet, auch lesen zu können:

Lieblingsbücher:
The Queen and I, The Princess Diaries, alles von Nick Hornby , Als ich ein kleiner Junge war, englische Weiberromane, in denen die Frauen im Medienbereich arbeiten, sich immer im Pub besaufen und viel Sex mit vielen schönen Männern haben


Ernsthaft.
Und das alles, nachdem ich bis heute nacht um 2 vor einer etwas rumpligen, aber selbstgemachten CSI- Ich-zeig-euch-mal-was-ich-mit-meinem-großartigen-neuen-Rechner-machen-kann-DVD-Collage gebastelt hatte. In Anbetracht meiner nicht- vorhandenen Technik-Affinität ein wahres Wunderwerk. Bei aller Schwierigkeit beim Zusammenstellen der DVD hätte ich jedoch wohl kaum, wie mein idiotisches Surrogat in Kinderform heute, die Fernbedienung des DVD- Players in Richtung der LEINWAND gehalten zwecks Aktivierung der Szenen. Darüber hinaus erheiterte sie die Anwesenden auch mit einem Referat, das es in puncto Wissenschaftlichkeit mit jeder TV- Movie- Inhaltsangabe hätte aufnehmen können.
Getopt wurde das Trauerspiel nur noch durch ihre Stimme, die, gerade bei Aufregung, schnell in Richtung Minnie Maus kippte. So in etwa sah sie auch aus. Ein Standard, den es nächste Woche zu halten gibt, falls ich mich mit meinem großartigen Referat irgendwo zwischen die blassen Buffy- Verehrer und die nicht- nachvollziehbaren Ehrerbietungen für Sarah Michelle Gellar schieben kann. Keep your fingers crossed.
Hier noch das Zitat des Tages von Minnie "Geschlechtskrankheiten sind überbewertet" Maus:
"Ich hab die Serie [Desperate Houswives] meinem Freund gezeigt und der meinte so: "Hä? Ist doch gar nisch lustig!"
Der Rest ist Schweigen.

Montag, 28. Mai 2007

Hungover

Den Teufel hat der Schnaps gemacht, oder umgekehrt. Egal. Nach den Feierlichkeiten zu meinem Daseinsjubiläum, das ich normalerweise so gut es geht versuche zu ignorieren (schließlich ist die Tatsache älter zu werden nur in Anbetracht des Gegenteils irgendwie reizvoll), habe ich mich nach nur 15 Stunden so weit erholt, dass ich mich auch aufrecht fortbewegen kann.
In puncto "peinliches Betrunkenenverhalten" wurde mir bisher in einer SMS und einem Anruf Andeutungen in Richtung sinnloser Sentimentalität und Weinerlichkeit gemacht, oder wie es V. so schön ausdrückte: "Du hast so komische tänzelnde Bewegungen gemacht, als wir gegangen sindm da wußte ich schon, dass etwas nicht stimmt.". In den unsterblichen Worten Sebastians Antworte ich: http://www.youtube.com/watch?v=dysqDTOA2pk
Ich erinnere mich an alles, was ein Segen ist, aber auch ein Fluch. Aber wenigstens erinnere mich nicht an Situationen wie diese:
http://www.youtube.com/watch?v=YmMYBmWT9OA, die mir heute per Mail vom Kobold der Verkehrtheit zugesendet wurde.
Warum schickst du mir so etwas, Kobold? Habe ich versucht, irgendjemandes Bauchnabel als Trinkgefäß zu missbrauchen? Ich glaube kaum.
Ich muss jetzt weiter verzückt meine Geschenke anstarren und die Reste aufessen. Übrigens will ich keinen Tequila mehr sehen, für den Rest meines Lebens. Oder dieser Woche.

Samstag, 26. Mai 2007

Austrias Ex- Topmodel

Wien, Life Ball 2007, 22: 30. Das ORF bemüht sich vor dem Opernball für Homosexuelle und Heteros, die es werden wollen, um so etwas wie eine Red Carpet Show, die allerdings durch die Irrelevanz der Veranstaltung (B- Prominente betrinken und verkleiden sich, ab und zu schmipfen sie auf den HI- Virus) Vorstadtsirenen wie Mirjam Weichselbraun (die quietischige Österreicherin von MTV, die ihre ersten Schritte in die Entertainment- Industrie laut eigener Aussage mit dem Verteilen von Werbezetteln an wehrlose im Stau stehende Autofahrer machte) zu einer Art Joan Rivers für Arme macht. Ein Österreicher mit noch weniger Bekanntheitsgrad steht ihr dabei zur Seite. er nennt sich Alfons Haider und alleine das macht ihn ziemlich unsympathisch. Wahrscheinlich verheimlicht er nicht mal seine Verwandschaft zum Jörg. Alfons ist sehr aufgeregt, denn er hat ausnahmsweise jemanden im Interview, den man auch außerhalb seines Bergvolkes kennt: Nadja Auermann. Diese hielt ich bisher immer für eine der intelligenteren Vertreterinnen der seelenlosen, überbezahlten Puppengesichter, die man früher "Mannequin" nannte, nebenbei gesagt, der Name eines Filmes, der Models als genau das darstellt, als das ich sie soeben etwas diffamiert habe: Lebendige Schaufensterpuppen.
Alfons schwitzt und streckt das Mikrofon begehrlich 40 centimeter in die Höhe, um Nadjas Antworten auf knallharte, investigative Fragen wie "Und wie finden sie die Veranstaltung so?" einzufangen (zum Zeitpunkt der Frage hat die Veranstaltung noch nicht mal angefangen, so dass man Nadja A.´s etwas ausweichendem "Äh...sehr nett." keine Vorwürfe machen kann). Dann der Hammer: Alfons hat sich DOCH vorbereitet. Er weiß nämlich, dass die österreichische Post, aus Gründen, die nur sie kennt, eine Briefmarke mit Nadja Auermanns Konterfei veröffentlich hat. Wahrscheinlich gab es keine österreichischen Promis. Neckisch fragt er sie: "Und warum hat man nur ihr Gesicht und nicht ihren gesamten, wundervollen Körper abgebildet?". Frau Auermann tut so, als hätte sie die implizite Reduzierung ihrer Persönlichkeit auf ihren Körper überhört und antwortet ausweichend, aber höflich: "Vielleicht kommt das ja noch.". Jetzt läuft Alfons zu Hochform auf. Triumphierend und diesen Moment seiner Karriere offensichtlich als den Höhepunkt derselben betrachtend, gibt er Frau Auermann ein Rätsel auf, das sogleich sinnlos wie seltsam ist:
"Was schätzen sie, wie viele Briefmarken müsste man nebeneinander legen um ihre wundervollen 112 centimeter Beine abzubilden? Wir haben das mal ausgerechnet, schätzen sie doch mal."
Und dann passiert das, was sich seit Nadja A.´s Liaison mit Till Brönner bereits angedeutet hat: Sie outet sich als ziemlich doof.
Nadja Auermann: "300 000?"
Alfons Haider: "Äh...nein. Es sind 42."
In dem, was Nadja Auermann wahrscheinlich für Geistesgegenwart hält (ich zugegebermaßen auch), versucht sie vom Ausmaß ihrer Fehleinschätzung abzulenken, indem sie zu einer bewährten Taktik greift: Sie tut so, als hätte sie die Frage nicht verstanden.
"Ach so...nur die Beine!"
Ach Nadja. Eigentlich kannst du ja nichts dafür: Wenn man in der achten Klasse von einem zwielichtigen Modelscout Komplimente für seine hübschen Oberschenkel erhält und daraufhin die nächsten 25 Jahre in einer endlosen Party für die eigene Attraktivität verbringt, kann einen das schonmal vom Erlernen der Grundrechenarten abhalten. Das erklärt aber nur die erste Antwort. Die zweite Antwort hingegen...vielleicht hättest du es mal damit versuchen sollen:
http://youtube.com/watch?v=MyoixngFA2Q
Demnächst dann alles über den Weltuntergang, auch bekannt als mein Klassentreffen. Keine Panik: Das Fest der Verurteilungen und des Aufwärmens alter Befindlichkeiten steht und erst BEVOR. Lasset die Neurosen erblühen.

Mittwoch, 23. Mai 2007

Der Beweis...

...meiner gestrigen Behauptungen bezüglich der wahren Identität von Giovanni di Lorenzo als Sandra Maischberger (und umgekehrt) fand sich in der heutigen Folge der Harald Schmidt Show :
Herbert Feuerstein berichtete, wie er einst in Sandra Maischbergers Garderobe Massen von Herren- Nassrasierern vorfand. Der Bartschatten verrät dieses prominente Crossdressing- Moderatorengenie Giovanni di Maischberger. Oder so ähnlich. Morgen das Ganze hoffentlich verlinkt an dieser Stelle.

Dienstag, 22. Mai 2007

Veni, Vidi, Vista oder: Wie ich lernte, den Rechner zu lieben aber das Betriebssystem zu hassen



Der erste Post auf dem neuen Rechner: Ein historischer Moment in der Geschichte dieses bescheidenen Blogs, der sich zum Ziel gesetzt hat, endlich der wichtigsten Sache in meinem Leben die nicht-existiente mediale Aufmerksamkeit zu schenken, die es verdient: Mir Selbst. Ich glaube kaum, dass dies grammatikalisch korrekt war, was jedoch angesichts des technischen Wunders unter meinen Fingern, das von desinteressierten Dienstleistungs-Osteuropäern in Irland lustlos zusammengefrickelt wurde, eher unwichtig erscheint. Verzückt bewundere ich seine Fähigkeit, sich in weniger als 5 Minuten ins Internet zu quälen und weiß jetzt endlich, was die jungen Leute meinen, wenn sie Youtube und Myspace und diesen ganzen online Selbstpromotions-/Fernsehersatz- Kram loben. Eine Erkenntnis, die die Mitbewohnerin zu einem kühnen Vergleich mit Christoph Kolumbus hinriss: "Der hat auch was entdeckt, was schon lange vor ihm entdeckt worden war, und fands super." Wenn das heißt, dass Vangelis ein Lied für mich schreibt, meinetwegen.


Meine Begeisterung soll allerdings nicht über meine neue entstandene Hass-Liebe zu Windows Vista hinwegtäuschen, Bill Gates neuestem Versuch, die Weltherrschaft an sich zu reißen. So sehr ich das Spider Solitär mag: Ich verstehe nicht, warum das gute, alte "Eigene Dateien" einer kryptischen Netzwerk- Struktur weichen musste. Die somit erzwungene Selbstbezeichnung als "Administrator" macht mich völlig nervös. Ich will aber nicht zu viel meckern, weil ich (wahrscheinlich zu Recht) befürchte, dass der schöne neue Rechner alles Negative über seinen Meister Bill G. ohne mein Wissen an diesen schickt und ich demnächst nach Seattle verschleppt werde, wo ich dann in einem privaten Starbucks verhört werde, bis ich zugebe, dass ich keine Ahnung habe, was ich da eigentlich schreibe. Nach 3 Monaten kehre ich dann zurück un d zünde aus Verzweiflung ein Teppichgeschäft an (oder so ähnlich).


In der realen Welt träumte ich letzte Nacht vom "schönsten Mann, seit dem es Junggesellen gibt" (random Internet- quote), Giovanni di Lorenzo. Als ich erwachte, wusste ich zwar nicht mehr genau, worum es ging, jedoch hatte ich folgende Eingebung:



Die beiden sind EIN und DIESELBE Person!
Man sieht sie schließlich nie zusammen und das
Baby von "Frau Maischberger" hat schließlich auch noch niemand gesehen. Die Pause war nur ein Vorwand, um als "Giovanni" mal wieder diverse Praktikantinnenherzen zu brechen und mit Sabrina Staubitz Zeit zu verbringen. Dass diese nichts merkt, ist angesichts ihrer bisherigen großen Karriere im Daily Talk auch nicht weiter verwunderlich.
Ich bin mir fast sicher, dass dieses unintendierte Copyright Infrigement Ärger macht, aber diese hanebüchene Behauptung wars mir wert. Wozu sonst ist das Internet da?
Übrigens gibt es auch Neues aus der Affenhölle. Wieder einmal wird gefeiert, wieder einmal sind weder die Andere noch La Bonette eingeladen. Kein Wunder, schließlich sind diesmal auch Ortsfremde dabei, und da will man wohl kein Risiko eingehen. Konkret gesagt, geht es um ein Fest zu Ehren des hunterttägigen Bestehens der besseren Klatschpostille "Vanity Fair", zu der, aus welchen Gründen auch immer, Einladungen an L´enfer d´Affen gingen. Das geplante Programm spielt die gesammte wanna-be-Wichtigkeit des Porschardtschen Universums der Sportwagen und DJs wieder: Man läd zu einem Klavierabend mit Hélène Grimaud und feierlichem Diner. Und wieder einmal besticht die Firma mit absoluter Stilsicherheit: Da der Chef was besseres vorhat, geht sein Platz an den...richtig: Den Auszubildenden. Dieser hat sich wohl durch geschicktes Platzieren von Interessensbekundungen an Prominenten ("Ob wohl Brad Pitt kommt?") und/oder gleichzeiter Demonstration absoluter Schamfreiheit ("Grimaud...irgendso ne Klaviertussi, die mit Wölfen zusammen leben soll. Kann ich mir nicht vorstellen.") qualifiziert. Vielleicht war es aber auch der charmante Zwischenfall im letzten Monat, als er den Firmenwagen ins absolute Halteverbot stellte und jener abgeschleppt wurde, auf Firmenkosten, irgendwas muß ihn für dieses Ereignis qualifizieren. Ich bin übrigens nicht neidisch, ich stelle nur fest. Und die Vorstellung, dass jemand, der Kofi Annan wahrscheinlich für den Kaffee der Woche bei Tchibo hält, eventuell an einem Tisch mit lauter ähnlich halb-gebildeten C- Prominenten sitzt und einem aufgeblasenen Hochglanzmagazin beim Verneinen des eigenen Scheiterns zusieht, stimmt mich dann doch eher versöhnlich. Ich freu mich jedenfalls schon auf die sexy Verwicklungen und hoffe, der liebe Junge findet überhaupt den Veranstaltungsort. Ist schließlich ein Museum, das ist sonst weniger seine Szene, zumindest nicht, wenn es keinen Alkohol und keine potenziellen Sexualpartner gibt. Happy Times.

Dienstag, 15. Mai 2007

I´m a lady, I do lady things...like stroking kittens...and shit like that.

Der heutige Post beschäftigt sich mit einem heiklen Thema: Eine Veranstaltung, powered by the Affenhölle oder, in other news, mein Arbeitgeber.
Feierlichkeiten, zu denen man im Grunde genommen nur eingeladen ist, um die Veranstaltung irgendwie „gut besucht“ aussehen zu lassen, da die regulär geladenen Gäste, von denen man sich Geldzuwendungen und/oder Anerkennung für vollbrachte Taten erwartet, einfach was besseres vorhaben, sind generell kritisch zu bewerten. Leider waren der Anderen und mir die Aussicht auf Gratis-Alkohol mal wieder zu verlockend, eine Tatsache, so traurig wie nachvollziehbar angesichts unseres Bettelstudenten- Status, der uns, nebenbei gesagt, in der Firma den sozialen Stand eines derangiert aussehenden Obdachlosen, der einem hartnäckig seine selbstgestalteten Gedichte in der U-Bahn verkaufen möchte, einbringt. Unter den verwirrten Blicken der Angestellten, die in der Hackordnung über uns stehen (= jeder), mischten wir uns also unters Volk bei der Eröffnung einer Ausstellung, die von der Firma u.a. gestaltet wurde, um die eigene, gar nicht mal so schlechte „Sache“ zu promoten (es geht z.B. nicht um das gute Herz der Pelzindustrie, oder ähnliches).
Bevor wir uns die Umsetzung jenes Plans ansehen konnten, lockte der Fallstrick jeder halbwegs offiziellen Veranstaltung zu Spott: Das Rahmenprogramm.
3 trockene, abegelesene Reden sowie 4 Saxophonisten, die ihre musikalischen Unsicherheiten mit einem mehr verwirrenden als unterhaltenden „Interaktionspart“ untermalten, was sich konkret so darstellte, das sie ab und zu aufstampften und sich gegenseitig kryptische Kommandos zuriefen, alles unter den relativ gelangweilten Augen der Gäste, die im Grunde genommen alle so aussahen, als wären sie gerade von der Straße zu Gratis Alkohol überredet worden (bei manchen der schlipstragenden Kurzarmhermden zählte ich 4 Bier in 30 Minuten. Kompliment.) bereiteten schon ganz gut vor, auf das, was dann in der tatsächlichen Ausstellung auf uns wartete: Ein zugiger, halb abgedunkelter Raum in dem Flügel des Museums, der gerade umgebaut wird (und daher völlig verlassen aussieht), vollgestellt mit Schautafeln und 3 kläglichen „Hey, probier mich aus und lern was!“- Stationen. Nur, um zu verdeutlichen, welchen Grad von Kläglichkeit ich meine: An einer der Stationen gab es ein paar Fahrradpedale, die man nicht treten sondern (Achtung, es wird originell) mit den HÄNDEN bewegen musste um daraufhin auf einem (angeblich) an die Pedale angeschlossenen Bildschirm zu sehen, für welches Elektrogerät die von einem selbst erzeugte Energie reichen würde. Weil wir nichts besseres zu tun hatten, hängte ich meine schwächlichen Arme an das Gerät und drehte etwas lustlos daran. Nachdem ich nach ungefähr 2 Sekunden das Interesse verloren hatte und weitergehen wollte, witterte ich die Gefahr von vorn. Und richtig: Die plötzliche Stille der Anderen neben mir, die mich bis dahin aufmunternd bei meinem kinetischen Wunderwerk unterstützt hatte, hing kausal mit dem Nahen unseres Chefs zusammen, womit hier der wirklich oberste Oberboss, den die Affenhölle kennt, gemeint ist. Mir jeden Fluchtweg versperrend und jovial grinsend stellte er sich vor mich und sagte mit seinem Dialekt, der die Hälfte seiner Worte wie gutturale Laute erscheinen lässt: „Na los, sie werden wohl noch andere Geräte ankriegen. Bemühen sie sich doch mal.“ An dieser Stelle sollte ich erwähnen, dass dieser Mann weder meinen Namen kennt (ist nicht weiter schlimm, ich würd ihn auch vergessen, wenn er nicht in meinen Klamotten eingenäht wäre) noch weiß, was ich eigentlich in seiner Firma mache (auch das ist lässlich). Ich tat das einzig mögliche: Ich lächelte verkrampft und hebelte weiter, allerdings vor Schock (und Angst, wie ein Trottel dazustehen) ziemlich langsam und eigentlich nur, um sowas wie „guten Willen“ zu zeigen. Als dann nur das erste Gerät aufleuchtete (was ich gar nicht so schlecht fand, auch 3 Watt wollen schließlich erzeugt sein) und ich eine der Situation auch nur halbwegs angebrachte Reaktion erwartete (von „Gar nicht schlecht!“ bis „Alles Übungssache“ hätte es im Grunde genommen jede Floskel getan), folgte dies: Ein verkrampftes, bestenfalls als „piepsig“ zu bezeichnendes Hohngelächter des Chefs und seiner Jünger, die sich inzwischen zielstrebig an seine Seite gestellt hatten, um die Tatsache zu genießen, dass nicht sie der Idiot waren, über den gelacht wurde. Es klang ein bißchen so wie Nelson in den „Simpsons“, ein Vergleich, der sich geradezu aufdrängt, da er auch noch mit dem Finger auf mich zeigte. Mit einer für mich völlig untypischen Geistesgegegwart konterte ich geschickt (und, wie ich fand, in Anbetracht seines Verhaltens recht charmant) indem ich von dem Teufelsgerät abließ und mit einer knappen Handbewegung in seine Richtung sagte „Bitte, versuchen sie es doch einmal.“. Es wäre nicht nur souverän gewesen, es hätte auch so etwas ähnliches wie „gentleman“- Qualitäten bewiesen, meiner Aufforderung zu folgen und seinen eigenen Bizeps der Lächerlichkeit preiszugeben um damit das Scheitern von Lady La Bonette und den darauffolgenden Spott zu relativieren. Erwartungsgemäß wurde jedoch die Brücke, die ich dem Typen gebaut hatte, von ihm selbst mittels eines barschen Kopfschüttelns abgerissen und er zog sich, wahrscheinlich im Glauben, für einen Tag genug Lockerheit unter Beweis gestellt zu haben, in die Menge seiner Bewunderer (4) zurück. Ich weiß nicht, ob ich in einem Jane Austen Roman lebe, wenn ich es nicht besonders nett von einem Mann gegenüber einer Frau finde, sich ziemlich unverhohlen über ihre körperliche Unterlegenheit lustig zu machen. Mal ganz davon abgesehen, dass die Frau 40 Jahre jünger ist und dem Typen in einer Hierarchie unterstellt, was ihre Teilnahme an einer solcherlei gearteten Aktion eigentlich selbstredend im Sinne von „good will“ gestaltet. Hoffnungen, diese Schmach mit Gratis- Essen auf Firmenkosten hinunterzuschlucken wurden jäh beendet, als die Andere und ich nach unserem überstürzten Verlassen jener Monster Exhibition die Tablette der Caterer erblickten: Butterkäse mit traurigen Erdbeeren, Mini- Klopse und Mini- Börek. Nur 2 Biere später, als mein angeschlagener Blick nicht weggehen wollte und selbst der Alkohol nicht über die erlittene Niederlage hinwegtrösten konnte, lud mich die Andere schließlich auf eine Currywurst ein. Die Kohlehydrate linderten die Wut nur mäßig.

Sonntag, 13. Mai 2007

Der Busen ist der Teil in der Mitte

Seit ein paar Tagen nehme ich an einer sogenannten Bloggerstudie teil, einem Instrument der hinterhältigen Werbeindustrie in Gestalt der Marktforschung. Ziel ist es wahrscheinlich, mehr oder weniger subtil Blogs zum einzigen Zweck der Werbung zu führen bzw. die unheimlich hippe Bloggercommunity in ihrer Multiplikatoren- Funktion zu untersuchen. Was soll ich sagen: Bei mir hat man wohl wenig Glück damit. Nicht nur kriegt mein Rechner aus dem Jahr 2450 vor Christus es nicht auf die Reihe, sich überhaupt in die Bloggingoberfläche der Studie einzuloggen, darüber hinaus ist es mir daher auch unmöglich, die ständig geforderten "Bilder und Links und cooles Zeug" hochzuladen. Das hab ich noch nie gemacht, verehrte Marktforschung, meine (3) Leser kommen wegen der deprimierenden Texte und bleiben wegen der Beinfreiheit. Überhaupt schmeckt mir die ganze Methode jenes Gemeinschaftsblogs nicht, den man mich zwingt, mit 10 anderen Bloggern zu führen. Zunächst einmal fühle ich mich beim Lesen der Posts der anderen wie der Unabomber, so wenig von "total coolen Parties" und einem Leben "in der schönsten Stadt Deutschlands" (wahlweise München, Berlin oder Köln, die Teilnehmer sind da etwas gespalten) bzw. aufregenden sportlichen "Freizeitevents" habe ich zu berichten. Meine Posts werden entsprechend ignoriert. Auf meinen Bericht über den Bitchfight einer miesgelaunten Kundin und des vor Herrschaftswissen strotzenden Angestellten eines Copyshops folgte, optimistisch ausgedrückt, höfliches Schweigen. Grund dafür könnte aber auch (neben einer eventuell divergierenden Humorvorstellung) auch eine generell unterschiedlicher Grad von Aufmerksamkeit gegenüber der Umwelt sein: Nach meiner Erwähnung eines unangenehmen 4-stündigen Aufenthalts in Leipzig (verbunden mit der Bewertung "überschätzte Stadt!"), kommentierte einer der offenbar halb-sedierten anderen Teilnehmer: "Cool, du kommst aus Leipzig. Erzähl doch mal mehr davon, ich kenn mich da nicht aus.". Ignoranz, anyone? Oberflächlichkeit, elektronische Musik und manchmal auch das Abitur: Das sind die Ideale dieser anderen Blogger. Nur die magere Vergütung und das schamlose Verkaufen an die eiserne Hand des Kapitalismus einigt uns.
Hat übrigens irgendjemand eine Ahnung, warum Dittsche heute beim Griechen steht und was genau bei Ingo letzte Woche abging?

Samstag, 12. Mai 2007

Jinxing it

Und hier ein neues Kapitel mitsamt überraschender Wendung in der unendlichen Geschichte "Mein neues Notebook" bzw "Ich träumte einst von Technik.". Nach der mehr als kryptischen Kundendienstmail vom Mittwoch, in der mir ein stark nach Roboter klingender "Mitarbeiter" unzusammenhängende Rechtfertigungen für die schändliche Nicht-Aussagekraft der "Bestellstatus"- Seite mitgeteilt hatte ("Ihr Notebook war bis jetzt Produktionsvorbereitung, weil es noch nicht produziert worden ist. Jetzt wird es aber produziert und wahrscheinlich bis zum bzw. am bzw. nach dem 16.05. geliefert." What the HELL? Geht es noch ein bißchen vager?), rief ich diesen Scherz von Kundenservice gestern erneut ab, um festzustellen, dass die Seite zwar aktualisiert worden war ("Status: 11.05."), das Notebook aber immer noch in der Vorbereitung sei, was der lachhaften Robotermail widerspricht und entsprechend die Aussagekraft der toten Augen Katie Holmes nach ihrer Anektierung durch Tom Cruise besitzt. Ich vermute stark, dass die Teufel von Dell ihre Status Seiten nur am Freitag aktualisieren um wütenden Amok- Anrufen in ihrer Roboterzentrale zu entgehen. Meine Wut weicht langsam Resignation, also geht die Verwirrungs-Taktik der perfiden Technik-Mogule wohl auf. Für mich bedeutet das konkret, dass ich das Aufschieben meiner Hausarbeiten "bis der neue Rechner kommt" endlich als eine von vielen völlig kindischen Wegen zur Selbsttäuschung erkennen muß und noch deprimierter bin als ohnehin schon. Vielleicht, sogar ganz wahrscheinlich, ist meine Beleidigung des Rechners kurz nach der Bestellung der Grund dafür, dass er nicht geliefert wird (oder auch nur produziert). Mein Leben als schicksalhafte Begegnung mit einer Online- Bestellseite und genereller, irrationaler Tendenz zum Aberglauben.
Was sagt das übrigens über mich aus, wenn ich sowohl mein Mobiltelefon als auch meine Sonnebrille (allerdings nicht das Originalmodell sondern das Rip- Off aus zweifelhaften Markthallen in Irland) in "Laguna Beach" an einer der diversen verwöhnten, reichen, mies blondierten Satansbraten entdecke? Bin ich innerlich 16 und pervers wohlhabend? Auch die Vorliebe für SUVs teile ich mit diesen Wohlstandsbratzen.

Dienstag, 8. Mai 2007

Wiederholungszwang, Wiederholungszwang

Nachdem ich seit der Bestellung des neuen Babys (ich habe mir angewöhnt, das Notebook als solches zu bezeichnen...die Ähnlichkeiten liegen auf der Hand: Die Entscheidung dafür erforderte Courage; Ich werde es ein paar Jahre haben bevor es mir das Leben schwer macht; Es kommt erst nach einer gewissen Verzögerung, die ich brauche, um die Wohnung dafür zurecht zu machen, also, die alte Rechenmaschine auszusortieren und ich versuche damit, eine Leerstelle in meinem Leben zu füllen, für die eine Therapie vielleicht angebrachter wäre) täglich ungefähr 500 Mal online checke, wie mein Bestellstatus ist und wann das gute Stück, das mich ruinieren wird (finanziell und sozial, wieder eine Parallele zu einem menschlichen Baby, wobei ich glaube, dass auch der kybernetische Racker in "A.I." seine Eltern rechtschaffend in den Wahnsinn trieb, z.B. mit seinen Flausen "ein echter Mensch" zu sein, etc. Shut up, Haley Joel Kinderstar! Was nicht für ALF gilt, gilt auch nicht für dich! Aber das nur am Rande.)
endlich geliefert wird, weiß ich endgültig, dass der Internetkauf nichts für meine zugegebenermßen etwas ungeduldige Art ist. Nachdem ich im Internet gelesen hatte, dass die von mir favorisierte Firma es schon mal schaffte, die vorraussichtliche Lieferzeit von 12 auf 5 Tage (INKLUSIVE Wochenende) zu drücken, bin ich besessen von den 5 Schritten des Notebook- Zusammenbauens und Versendens, die bei mir natürlich nach 4 Tagen noch immer bei Schritt Zwei rumhängen, einem nichtssagenden Status, der obskurerweise "Produktionsvorbereitung" heißt. Ich bin nicht zufrieden! Was soll das heißen, "Produktionsvorbereitung"? Sie packen die Pakete mit der asiatischen Technik im Wert von circa 45 Euro erst mal ordentlich aus den Kartons aus, bevor sie sie unter anderem Namen wieder zusammen bauen? Damit hätte ich an sich kein großes Problem, wenn es nur nicht 4 TAGE lang dauern würde. Vor meinem inneren Auge sehe ich eine riesige Halle mit einem einzelnen Fließband, auf dem die einzelnen Komponenten meines Rechners liegen und daneben stehen 4 völlig unmotivierte, unterbezahlte Leiharbeiter, die depressiv eine Zigarette rumgehen lassen und den Rechner in seinen Einzelteilen anstarren und eventuell beleidigen anstatt ihn zusammen zu bauen. So läuft das doch im global village. Das nächste Mal: Ein Rechner von Trigema (der Affe mit der Brille ist ein sehr gutes Verkaufsargument).
Nun aber zu etwas weniger deprimierenderen als meiner Unfähigkeit, ein Notebook zu erwerben, das auch tatsächlich EXISTIERT. Immer wieder erfreut mich die Mensa meines Vertrauens mit Aktionswochen, darunter der unvergessliche Tag, an dem mir mein Putenspieß "Hawaii" mit noch "exotischeren" Saucen als sonst sowie Bauchtanz unter dem Motto "Islam ist gut" (ich glaube nicht, dass das das tatsächliche Motto war, aber die Mensa- Angestellten sahen so aus, als sei dies das Motto und nicht einfach nur "Orient") serviert wurde. Lange dachte ich, dass die hüftschwingenden Best-Ager- Damen mit Klingeln an den nackten Hüften ungeschlagen bleiben müssten in all ihrer verstörenden Ablenkung vom mittelmäßigen Essen. Heute aber wurde ich eines besseren belehrt: Unter dem kryptische Motto "Bio Wochen" bot die Mensa nicht nur Leckerbissen wie "Kernotto" (Risotto mit 3 Grünkernen auf 45 Kilo Reis, und ohne die ganzen anderen Risotto- Bestandteile, by the way) oder "Möhren mit Dinkel" an, es hatte auch eine Krankenkasse eine Art...Informationsstand aufgebaut, komplett mit Animateuren in Fitness- Uniformen und einem Sonnenschirm. Wer jetzt stutzt, hat Recht: Ich rede von einem aufgespannten Sonnenschirm im INNEREN eines Gebäudes. Crazy Shit, Alter! Am überraschenderweise völlig ignorieren Informationsstand gab es nicht mal für Studenten interessante Gratisgeschenke wie z.B. Kugelschreiber oder Notizblöcke sondern ausschließlich Apfelschnitze (mit Sortenbezeichnungen) und etwas verlebt aussehende Krankenkassenpromoter, die nicht so aussahen, als hätten sie vor diesem Job jemals von ihrem Auftraggeber gehört. In fast schon erbarmungswürdiger Unfähigkeit boten sie hungrigen Studenten, die ihre Bezahl-Chipkarten mit dem finalen Ziel der schwer verdienten Nahrungsaufnahme aufluden, an, ihren Cholesterinwert zu checken. Und ihren Blutfettwert, und das alles GRATIS! Ein unfreundliches "Ich bin fit genug!" war noch die freundlichste Antwort, die diese armen Krankenkassen-Promotion-Huren erhielten. Zum Amusement der überwiegenden Mehrheit der Anwesenden taten ungefähr 4 von 250 zielgruppenangehörigen Studenten so, als seien sie an den lächerlichen "Sport"- Angeboten interessiert und hantierten mit etwas, das als "Flexi- Stäbe" bezeichnet wurde. Darunter kann man sich überdimensionale Ohrstäbchen vorstellen, allerdings aus Gummi. Es kam zu Szenen, die "American Gladiator" würdig waren. Am seltsamsten an der ganzen Aktion war aber der wohl älteste Promoter, den die Welt je gesehen hat: Ein Mann, der mit Ötzi in der Grundschule war, von er Statur Philip Lahms, nur schwächlicher, gesichtsgegerbt wie Dieter Bohlen und mit prüfenden Blick die Reihen der mampfenden to-be Akademiker nach potenziellen Opfern absuchend. Als es sich meinem Tisch näherte, setzte ich mein bedrohlichstes Gesicht auf und signalisierte allgemeine Ablehnung von Sport, was, wenn ich ehrlich bin, keinerlei Änderung von meinem üblichen Verhalten erforderte. Irgendwie resigniert, aber drahtig wirkend, warf mir Methusalems Großvater eine Broschüre auf den Tisch, in der für Rückenschulkurse für nur 120 Euro geworben wurde. Dann doch lieber auf einen Bildschirm starren und auf unbequemen Bürostühlen ausharren, womit ich wieder ungeschickt auf das momentan mein Leben bestimmende Thema des ausstehenden Notebooks hingewiesen haben will. Einzig positive Nachricht in diesem Zusammenhang heute: Wenn es denn mal ankommt, ist es das gleiche Modell, das Dr. MacDreamy heute in Greys Anatomy hatte. Ich bin sehr stolz. Carrie Bradshaw wusste vielleicht, wie man Männer manipuliert, aber konnte sie ihnen auch das Hirn operieren? Ich glaube kaum. Ich verzichte an dieser Stelle auf das Wortspiel mit MacDreamy und MacBook, ihr könnt das gerne selbst ergänzen, und zwar am besten in der Comment Section, Quell fortwährenden Amusements.

Samstag, 5. Mai 2007

Direktvertrieb und andere Schwierigkeiten

Eine Ära geht zu Ende, und damit meine ich nicht (nur) das Bitchfestfinale zwischen Bohlen und Heinz "Köln sucks und er ist der Beweis" Henn onscreen "Deutschland sucht den Superstar" in knapp 2 Stunden, eine Tatsache, die standesgemäß nach zweifelhaften Alkohol und Kohlehydraten im Überfluß schreit. Nach Jahren des lamentierens über die antike Rechenmaschinenanordnung, die ich "Computer" nenne, des Selbstmitleids angesichts meiner notorisch angespannten Finanzlage, die mir keinen neuen Rechner erlaubte sowie des schamlosen (und oft erfolglosen) Erheischens von Interesse an dieser doch sehr alltäglichen Situation von meiner Umwelt, ist es endlich volbracht und ich habe mir ein neues Notebook zugelegt. Jetzt bin ich ruiniert, aber einigermaßen glücklich sowie dem Nervenzusammenbruch mal wieder auf den Fersen. Entgegen meiner doch recht konservativen Einkaufsgewohnheit, in den Laden zu gehen, und Geld bzw. Plastik gegen irgendetwas einzutauschen, entschied ich mich ausgerechnet bei der größten Anschaffung seit ungefähr 18 Jahren (ich glaube, nur das Barbie-Traumschiff damals war teurer), für einen online Kauf beim Computerfabrik-Marktführer, der mit "D" beginnt" und mit "Ell" endet. Die Gründe hierfür sind ebenso schwammig wie mannigfaltig. Man nehme techniches Unverständnis, Überforderung, eine verlockende Werbung, Stunden der Internetrecherche zu einem Thema, von dem man sich nichts versteht und wofür man sich nicht interessiert sowie den quasi- direkten Zugang zu einer Kreditkarte et voilà: Technik, die man nicht braucht zu einem Preis, den man sich nicht leisten kann, die nicht so aussieht, wie man es gern gehabt hätte und auch erst mit Verzögerung vor einem steht. Aber ich will nicht klagen, immerhin hat das gute Stück einen weißen Rand, der wie eine Stoßstange aussieht und hat zur Zeit dicke Rabatte beim online Kauf. Dies wiederum erfährt man erst, wenn man im Callcenter anruft (in dem man eigentlich auch bestellen kann), wo einem ein Tonband darauf hinweist, es doch lieber im Internet zu versuchen. Ich nehme an, die Callcenter - Mitarbeiter haben bittere Tränen geweint, als sie diese Bänder besprachen, rationalisieren sich doch damit ihren eigenen Job weg. Ach, die Grausamkeit und Paradoxie der Computerszene, wer kennt sie nicht. Ich, zum Beispiel, habe ich mich doch jahrelang aus dem ganzen Hype um Übertragungsgteschwindigkeiten und Speicherplatz rausgehalten. Parkplätze und Autobahnrichtgewschindigkeiten waren mir stets wichtiger. Entsprechend wichtig war mir die potentielle Verwandschaft meines neuen Rechenknechts (großartiger Ausdruck, den ich bei meiner Online- Recherche gefunden habe und jetzt sehr gerne verwende, sehe ich doch jedes mal einen Typen in SM- Lederkluft vor mir, der einen Rechenschieber bedient und dabei lustvoll grunzt) mit meiner Lieblingswelt und Autoritätsanleihe Nummer Eins, der wundervollen Lüge des Fernsehens. Was Sarah Jessica Parker benutzte und ihr eine wöchentliche Kolumne in New York quasi von selbst schrieb, konnte schließlich nicht schlecht für mich sein. Erst der entrüstete Aufschrei der Mitbewohnerin "Aber Bonette, ein Rechner ist kein Accesoire!" brachte mich zur Vernunft. Die Apple- Welt ist so etwas wie die Grünen: Ich sympathisiere von Zeit zu Zeit damit, aber im Grunde genommen halte ich es für eine überkandidelte, überstylte Modeerscheinung. Sorry, Mac User unter den Lesern. Ich möchte euch zu nachsichtigen Kopfschütteln animieren, denn bedenkt dies: Ich verstehe kaum etwas davon, bin zu faul zur Recherche und zu arm zum Kauf und muss mir somit meine verrückten Urteile hinsichtlich eures Macs ausschließlich aufgrund von Gerüchten und voreiligen Schlüssen bilden. Was kann man dagegen schon tun. Vorschläge könnt ihr gerne vorbringen, ich werde nur nicht zuhören, in etwas wie David Hasselhoff, als ihn seine missratene Tochter dazu zwingen will, ihr zu versprechen, nie wieder zu trinken. Ernsthaft: Der Typ hat kein T- Shirt an und isst einen Hamburger vom Badezimmerboden. So etwas filmt man nur, wenn man Material für ein zukünftiges Hochzeitsvideo braucht (das war ein Hinweis für die Mitbewohnerin...ich hab dich in der Hand!).

Donnerstag, 3. Mai 2007

Time is contagious, everybody is getting old

Es kam, wie es kommen musste: Da plane ich ein Mal, ein einziges Mal in meinem semi- erwachsenen Leben eine Art Fest für die Tatsache, ein weiteres Jahr ohne nennenswerte Schäden überstanden zu haben, denke mir ein schönes Motto aus (= stehle das Motto der lange geplanten Party der Anderen) und lade die paar Leute, die freiwillig mit mir Zeit verbringen würden, ein, mir Geschenke zu bringen und sich in meiner Küche langsam, aber sicher zu betrinken, da spuckt mir das Leben ins schon eilig herbeigeschaffte Martiniglas.
Ein fieser Magendarmvirus, wahrscheinlich übertragen von unschuldig dreinblickenden, minderjährigen Infektherden schickte mich pünktlich zu meinem Geburtstag 2 Tage auf die Bretter, wobei diese sprichwörtlich zu verstehen sind, denn im Grunde genommen lag ich, langsam unter der erbarmungslosen Frühlingssonne verbrennend, im Garten meiner Eltern, was in puncto Pflege von großem Vorteil war. Mein schönstes Geschenk dieses Jahr: Vorzeitige Alterung der Gesichtshaut durch Sonnebrand, Zwieback, Magentropfen, Kamillentee und den Moment der Freude darüber, dass das Paracetamol anfängt zu wirken. Jenes ist übrigens, wie mir kürzlich aus meist verlässlicher Quelle berichtet wurde, dass Selbstmordmittel des kleinen Mannes, da es, in ausreichender Dosis und mit Alkohol eingenommen, keiner verschreibungspflichtigen Substanz in Tödlichkeit nachsteht. Wer hätte ahnen können, dass dieser Underdog der Medizin zu solch Performance fähig ist. Das wäre so, als könnte Aachen im Kampf um die Fußballmeisterschaft mithalten, oder meinetwegen Energie Cottbus. Aber genug mit den geschmacklosen Vergleichen. Ein großer Vorteil des Aufenthalts im elterlichen Sanatoriumsgarten bestand im unausweichlichen Zuhören bei den nachbarschaftlichen Gesprächen und sonstigen Aktivitäten. Gibt es etwas heilsameres, als einem Rentner dabei zuzuhören, wie er abwechselnd im Stile der Donkosaken singt, pfeift und seine Haustiere (=Hühner) als "mißratenes Gewächs" beschimpft? Vor übereiltem Kopfschütteln sei gewarnt, denn auch auf der anderen Seite des Zauns wurde Unterhaltung der Kategorie "Szenen einer Ehe" geboten, mit Vorwürfen, Erzählungen über Betrug, alten Rechnungen und allem, was sonst noch so dazu gehört. Wisteria Lane ist also überall. Wenn ich nicht gerade die Nachbarn belauschte oder mich krank in der Sonnenliege wand, las ich ein "Hanni und Nanni" Buch, das mir aus Gründen, die hier aufzuzählen zu unvorteilhaft für mich wären, geschenkt worden war. Was mich daran am meisten faszinierte, ist die völlige Absenz von Zeitgeist oder so etwas wie Plausibilität. Auch Dramatik oder Witz wird gar nicht so groß geschrieben. Insgesamt ist es mir ein Rätsel, wie dieser Schund sich jahrzehntelang in den Regalen und Hirnen unschuldiger Kinder festsetzen konnte. Immerhin: Die Mitternachtspartys scheinen mir aus dem Leben gegriffen zu sein bzw. auf jenes vorzubereiten.
And now for something completely different. Bas Kast heißt wie ein Werkstoff und spricht wie Jean Pütz. Unter diesen Unmständen nützen ihm auch seine (angeblichen) 3 Studienabschlüsse und sein zugegebenermaßen adrettes Gesichtchen nichts, oder was?