
Ich kann bei Interesse übrigens haarklein auseinanderklamüsern, welch glamouröse Detail meines aufregenden Lebens mein Unterbewusstsein zu jener Melange des Grauens animierte, bis hin zu den orangenen Luftballons. Das ist bedenklich, daher sofortiger Themenwechsel. Lektion der Woche: Facebook ist eine Oase der passiv-aggressiven Beschäftigungstherapie. So wurde ich kürzlich schnöde entfreundet nachdem ich gewagt hatte, der Selbstausbeutung eine Grenze zu setzen und eine Bitte um Pressetexte, die mit den Worten "Ich habe mir bereits ein paar Interviewfragen selbst gestellt." eingeleitet wurde, höflich abzulehnen, auch und vor allem weil es das Privileg nicht-bezahlter Arbeit ist, dass man im Gegensatz zu Erwerbsarbeit Egotritte (wie die sehr zutreffend in einem wundervollen Blogpost nebst Kommentaren beispielhaft geschilderten worst jobs ever) nicht in Kauf nehmen muss sondern mal probeweise aufrecht gehen kann. Soll heißen: Wenn ich schon den Luxus habe, mir angesichts Wir-arbeiten-hier-alle-auf-Freundschaftsbasis meinen Ausbeuter aussuchen zu dürfen und dabei nicht dumpfer Auftragserfüller bin (zumindest nicht in meinem Verständnis von kreativer Arbeit), dann tu ich das. Wenn das einer ohnehin eher losen echt-Bekanntschaft den virtuellen Todesklick gibt, bitteschön. Infantilität gibts eben nicht nur offline.
Ansonsten bin ich jetzt scheinfrei und das mit 1,0 in der letzten Hausarbeit meines (Erst?-)Studiums. Es fühlt sich seltsam nichtssagend an. Mit anderen Worten: Ich bin innerlich völlig tot. Das konnte ich auch gestern abend feststellen, als ich bei den mittels erfolgreich erramschten Restkarten für Faust in der Staatsoper statt ergriffen der Musik zu lauschen einzig die Ähnlichkeit Mephistos mit Mark Medlock bzw. Fausts mit Max Medina aus den Gilmore Girls bewunderte.


Immerhin: Meine Sitznachbarin berichtete danach, sie habe 3,5 Stunden versucht die "Knoblauchpupse" ihrer anderen Nachbarin zu ignorieren wobei sie noch "dankbar" für die Knoblauchnote gewesen sei. Wieder ein Grund, dankbar zu sein: Das Losglück, was meinen Platz blähungsunbehelligt lies.

3 Kommentare:
Congratuwelldone! Ich gratuliere zu guten Noten, Scheinfreiheit und der Idee der Geburtstagsgestaltung, auf die ich mich schon jetzt freue. Denn ich möchte den Affen auf jeden Fall halten. Und mit zu Lily Allen kommen, es ist ein Sonntag...
oh my goodness! du glückliche!!! scheinfrei, das wird mein traum in den nächsten 5 jahren bleiben.
Scheinfreiheit=> Weg zur Prüfung=> Abschluss=> Hartz 4. Oder seelenloser Zombiejob. Oder guter Job, an den ich meine Leben verkaufe. Ich weiß doch auch nicht. It seemes the natural thing to do.
Kommentar veröffentlichen