Donnerstag, 14. August 2008

dreams are my reality

Wäre diese Welt eine bessere und dementsprechend "die unterhaltsamsten Momente meines Lebens in der letzten Woche" eine olympische Disziplin, dann wäre mein Unterbewußtsein ungefähr Michael Phelps, und das ganz ohne Doping bzw. magische Badehosen, bescherte es mir doch unter anderem folgenden Traum: Ich und einige andere Mitarbeiter des Büros, das mich mittels seelenloser Tastaturbearbeitung von der Universität ablenkt, befinden uns im Büro des Firmenchefs. Der Anlass ist völlig unklar, dennoch (oder vielleicht gerade deswegen) sind alle guter Stimmung, welche einen Höhepunkt erreicht, als der Chef gedankenverloren eine Gitarre zur Hand nimmt und beginnt zu spielen und natürlich alle einstimmen in eine Version dieses Klassikers der multikulturellen Chormusik:







Leider gab es in meinem Traum keine Asiaten in hautengen Overalls oder Playbackstümper mit Schnäuzer in maisgelben Synthetikhemden, dafür überzeugte der improvisierte Kollegenchor mit Hingabe und sklavischer Bewunderung des Vorsängers.

Die Übertragungsleistung meines Hirns ist und bleibt mir schleierhaft denn Musik ist die Sache der Arbeitsstätte mitnichten, höchstens, wenn man die Trommelschläge auf einer Galeere solchermaßen bezeichnen möchte. Auch ist die Intonation bzw. Tonlage der Geschäftsführung eher für Sprachkassetten geeignet als Gesang und nichts an Haar und Gestalt erinnert an den Exil-Briten, den ich immer dafür verehren werde, dass er einst bei Bayern 3 anrief um seinen eigenen Tod zu behaupten. Er tat dies, indem er sich als seinen eigenen Zwillingsbruder ausgab. Naturgemäß waren Jürgen Drews und Bayern 3 die einzigen, die ihm glaubten.

Ich kann übrigens nicht behaupten, dass die olympischen Spiele in whats-the-name-Bejing-or-Peking-I-so-don´t-care mich mehr erregen würden als die Aussicht auf Hühnchen süß-sauer von Plus oder mir mehr Freude bereiten würde als die neue Badezimmerwandgestaltung:





Im Grunde genommen ist es sogar so, dass ich lieber Hähnchen süß-sauer von Plus auf dem Badewannenrand verspeise und dabei die neue Prinzessinnenwand anstarre als auch nur einen olympischen Wettbewerb zu sehen, wobei ich selbst, wenn ich acht Stunden dort sitzen würde, niemals Thrombose-Strümpfe tragen würde obwohl es das ist, wozu mich Mitbürger drängen, wenn sie erfahren, dass ich acht Stunden sitzend (Flugzeuge mit Auslauf sind rar) den Atlantik queren werde. Es ist nicht gut, wenn man erfahren muss, dass Freunde dem Wahnsinn biologischer Verwandter in nichts nachstehen indem sie mit der Penetranz eines geleert-werdenden-Altglas-Containers darauf drängen, man möge sich solchermaßen bekleidet in die Hauptstadt der Coolness (und Rezession) begeben:






Ich könnte mir vorstellen, dass Lindsay Lohan irgendwann in so etwas heiratet. Für mich aber ist es keine Option. Dann lieber explodierte Beine über den Wolken, wobei folglich mein universitäres Motto "Beine sind wichtiger als Prüfungen!" (das ich ernst meine und wofür ich Spott und Anerkennung in gleichen Teilen erntete) überarbeitet werden müsste. Das dürfte aber nicht so schwer sein, ich finde so ziemlich jeden Körperteil in seiner Funktionstüchtigkeit wichtiger als Prüfungen. Ein wahrhaft unolympischer Gedanke.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass auch die Dokumentation über den vermeintlichen Tod des Exil-Briten in einer Wohndusche in Hamburg gesehen wurde - auch wenn ich mich nicht erinnere, ob es war, als uns die euphirisierten Nachbarn am Einschlafen hinderten oder, als sie uns gegen fünf aus dem Schlaf rissen. Warum wird mir nur erst jetzt klar, wie prägnant diese Reise in das Tiflis Deutschlands war?
PS: Auf dem 20 Stunden-Flug nach Peidsching zog ich übrigens den Konsum von kostenlosen Alkoholica dem Tragen beklemmender Stümpfe vor. Randomly.

Anonym hat gesagt…

In der Wohndusche erfolgte auch das Proseminar "Das Mädcheninternat im Oeuvre Edgar Wallace´". Und ja, Minivodkaflaschen im Flieger werden auch mein Gemüse sein. Bzw. meine Druckstrümpfe.