Montag, 29. Dezember 2008
my new idol
Mal davon abgesehen, dass der Fakt, dass man für Verwandte nichts kann wohl an keinem besseren Testimonial als die das verwahrloste Haus ihrer Tante und ihrer Cousine schrubbenden Jackie O. demonstriert wird, hat mich dieser Film einen Blick in meine Zukunft werfen lassen, geprägt von Gezeter, Tanz und Wahnsinn, dessen Ausmaß man nicht mit Sicherheit bestimmen kann. Insofern geht also alles weiter wie bisher.
Sonntag, 21. Dezember 2008
Not saying it is your fault.
Ich weiß auch nicht, was mich mehr treffen würde: Idiotische Fragen gestellt zu kriegen oder totales Desinteresse. Ist ja auch nicht so, dass es irgendwas dazwischen gäbe.
Ich hoffe auf das Dazwischen und bin dementsprechend das naive Blondchen, als dass ich mich seit einem Jahr mittels Oberkopfsträhnchen verkleide. Zumindest das verbindet mich noch mit meiner Heimat Mitteldeutschland, wo Yoga für ein Milchprodukt gehalten wird. Was ich irgendwie auch wieder gut finde.
Dienstag, 16. Dezember 2008
shut up, christmas.
Freitag, 12. Dezember 2008
Alle Jahre wieder: Danke für nichts.
Wie es aussieht, werde ich genau jenen verhärmten Gesichtsausdruck zur Schau tragen, wofür mich niemand, der die Topfkratzerqualität der Perücke erkannt hat, zur Verantwortung ziehen kann. Als ich ausgewählten Teilen der Kollegenschar von den Verkleidungsplänen berichtete, wurde vermutet, dies sähe dann so aus:
Letztlich ist der Plan, die Lächerlichkeit der Zwangsverkleidung sowie die Peinlichkeiten, die dem Umstand, das billigste Weihnachtsfeierprogramm aller Zeiten darzustellen, zu verdanken sind, mittels Channeling meines großen Vorbilds Uriella zu kompensieren
Genau SO werde ich den ganzen. Abend. Gucken.
Einnahmequelle: Badewasser. Heute abend werde ich mich damit begnügen, von mir angefasste Wodkaflaschen für das 40fache des Originalpreises als Weihwasser o.ä. zu verticken.
Dienstag, 9. Dezember 2008
Wenn ich so könnte, wie ich wollte...
Montag, 8. Dezember 2008
Das schöne Leben ist käuflich
Außerdem total produktiv gewesen in der Affenhölle, die jetzt ungelogen Arnold Schwarzenegger als testimonial für Stromsparerei oder ähnlichen Tand einladen möchte. Habe völlig proaktiv folgendes Promomaterial erstellt:
Außerdem von dieser Stadtrundfahrt erfahren: In einem Bus, der sonst nur für betreute Menschen und/oder angetrunkene Kollegen nach der Weihnachtsfeier reserviert ist gegen 20 Eulen an Plätze gefahren werden, die man auch so besuchen könnte. Dabei Videos von Menschen, die ihr Leben damit verbringen, für immer jung wirken zu wollen, sehen müssen. So in etwa stelle ich mir einen Teil der Vorhölle vor. Der Bus würde dann allerdings nach Hannover fahren. Oder über Köln nach München, wenn ich ein richtig schlechter Mensch war.
Sonntag, 7. Dezember 2008
Musik ist mein Leben
Wenige Jahre später von David Walliams gespielt werden:
Das wird schön. Ich freue mich vor allem auf die Trickkleider!
Freitag, 5. Dezember 2008
Obacht, Blasen, Hänger. (none of this is meant in a sexual way)
Freitag, 21. November 2008
Die Erinnerungslücke, dein Freund und Helfer
Ja, es gibt Leute, die auf Ciao.de Testberichte für Buchstaben aus Gelantine, Farbstoffe und Zucker zusammenstellen. Ich hoffe ernsthaft, dass sie von Hans Riegel persönlich dafür einen Obulus in Form von Colorado-Vorräten bis an ihr Lebensende oder Yogi-Bussis erhalten bzw. ein sehr gutes Praktikumszeugnis von den gemeinen PR-Verantwortlichen in Bonn, die sie zu dieser Schmach gezwungen haben, welche hoffentlich bald verdrängt werden konnte. So erging es mir auch, wie ich in der vergangenen Woche feststellte, als mir erst fünf Stunden nach Verlassen des Congress Centres Leipzig einfiel, woher ich diese seelenlose Treppenaufbewahrungsanstalt kannte: Einst stand ich dort neben einem Kameramann, als dieser eine beliebige Rede von einem beliebigen Bundesminister aufnahm. Anlass war die Eröffnung irgendeiner Medizinmesse über die wir anschließend spazierten, wobei sich die kamerageilen Mediziner sich uns schamlos quasi vor die Füße warfen, so geil waren sie darauf, ihren talking head in einer regionalen Nachrichtensendung zu sehen. Dies geschah in dem Monat, der mich vom Journalismus kurierte. Pluspunkte wie rabattierte bis freie Museumsbesuche uned Flüge, deren demokratiestützende Funktion mir nie richtig klar geworden ist, konnten nicht über die großen Probleme der Profession hinwegtäuschen: Selbstgerechtigkeit und Kaffee-Atem. Einer der Momente, in denen mir klar wurde, dass ich niemals so werden wollte wie die Leute, die die Veröffentlichung ihrer Behauptungen mit Relevanz derselben verwechseln, war, als ich einen der Moderatoren hörte, wie er stolz berichtete, dass "die Amis ja ihren eigenen Holocaust" gehabt hätten und deswegen ihm als Touristen mal nicht dumm kommen sollten. Es war eine öffentlich-rechtliche Anstalt. Ich will mir nicht vorstellen, welche Geistesheroen in den Privaten rumlaufen, wobei mich diese ganzen Berufswahl-Geschichten insofern noch nicht tangieren, als dass ich erstmal einen Abschluss erreichen muss, der es mir dann erlaubt, mich an einen seelenzerknirschenden, stundenintensiven, bedeutungslosen, unterbezahlten Job zu verkaufen. Der Weg zu dieser wundervollen Aussicht ist unter anderem das Colloquium, das ich besuche und wo beim letzten Termin eine der Teilnehmerinnen von "trashbacks" sprach während eine andere fragte, was RSS-Feeds sind. Beide wollen natürlich ihre Abschlussarbeit über online-Themen schreiben. Eine dritte Teilnehmerin berichtete mir, sie sei so sauer, in ihrer mündlichen Prüfung eine zwei und keine eins gekriegt zu haben, nur, weil sie nicht gewusst hatte, dass spiegelonline die meistbesuchte website Deutschlands darstellt. Sie meinte, es wäre heise.de. Ich war zu beschäftigt damit, ihre Einladung zu einem intersexuellen Informationsabend auszuschlagen ohne dabei völlig paranoid auszusehen, als dass ich hätte auch nur ansatzweise der Absurdität ihrer Wissenslücke (bei einer Prüfung zu "Berufsfelder im Online-Journalismus") Tribut zollen können. Es war aber wirklich ganz schlimm. Gleichzeitig macht es mir Hoffnung für meine Prüfung...not. Wenn es bei mir soweit ist, werde ich wieder zur alten Taktik greifen: Tränen. Und wieder werde ich damit scheitern. Merke: Dumm kann man sein, man muss nur die Nerven behalten können. Daran gilt es wohl zu arbeiten.
Fazit: Die Welt ist schlecht, akademische Leistungsanforderungen irrational bis undurchsichtig, das Gleiche gilt für Journalisten. Jim Henson, übernehmen Sie:
Freitag, 7. November 2008
Donnerstag, 6. November 2008
Sonntag, 2. November 2008
Fleisch ist mein Fleisch
In diesem Zusammenhang möchte ich auch noch mich selbst und meine Kostümidee, als "Witwe des Printjournalismus" zum diesjährigen Halloween selbst loben. Leider kam dies in dem von sich-am-Ballermann-wähnenden kopenhagener Touristen überfüllten Laden, in dem ich solchermaßen gewandet auftauchte, wenig bis gar nicht an bzw. wusste ich, dass meine Kreativität verschwendet war, als mich ein als Vampir verkleideter Jurist humorfrei fragte, ob das hieße, ich sei selbst Journalistin wenn ich hier als Witwe etc. aufträte. Ich konnte jemanden, der jenes Erasmushauptquartier in der Schönhauser Allee als sein "verlängertes Wohnzimmer" bezeichnete, nicht ernstnehmen und beeilte mich, die Bar in Richtung Tanzfläche zu verlassen. Der Todesmetal, der dort gespielt wurde und die versammelten Totenköpfe-Banger , die im echten Leben Programmierer sind und/oder Game-Tester, vergnatzten mich dann vollends. Nur der Anblick mehrerer blutiger Bräute sowie eine Monsterplatte Nachos mit Käse, Sour Cream, Hackfleisch, Salsa und Guacamole für lächerliche 7, 50 Euro konnten mich in diesem Laden halten. I´m easy that way.
Dienstag, 21. Oktober 2008
Gymnastik mit Fantasienamen revisited
"Es geht hier darum, dass ihr Verantwortung für euch selbst übernehmt."
Ach wirklich, du Clown? Alleine die ANWESENHEIT in einem Sportkurs zeigt ja wohl, dass man Verantwortung für sich selbst übernimmt.
Was er damit ausdrücken wollte war, man müsse wohl selbst einschätzen können, ob man die hanebüchenen Bewegunsabläufe, die er mit sadistischem Vergnügen am Scheitern seiner Opfer immer und immer wieder wiederholte und variierte, aus Gründen der Selbstachtung irgendwann abbrechen würde oder ob man aus Angst vor einem weiteren Starr-Wettbewerb lieber bis zur absoluten Erschöpfung 34x unwidersprochen zwischen auf dem Boden liegen, Liegestützen, dem "Berg" und im Stehen die Arme hochstrecken wechseln würde. Ich beließ es dabei, irgendwann bäuchlings mit Gesicht nach unten auf der Matte zu verweilen und damit die Verantwortung für meine geistige und körperliche Gesundheit zu übernehmen. Ich atmete lieber schweißdurchtränkten Gummi als dieser indisch-inspirierten Version eines Drill Instructors bei seinem Teufelswerk zu folgen. Großartig auch, wie er ausschließlich die Sanskrit-Bezeichnungen für die Positionen benutzte (also Bhujangasana statt Kobra, ja, das musste ich googlen), so dass man nicht mal ahnte, womit er einen jetzt behelligen wollte. Fun Fact: Der Typ sieht aus wie der semi-heiße Georg Mascolo, dessen Unterhemd unterm halbtransparenten Oberhemd mit noch immer sehr positiv in Erinnerung geblieben ist:
Ich trauere dem Hippie- Lehrer aus dem ersten Yogakurs hinterher, der mindestens genauso beweglich war wie Mascolos Höllenzwilling, dabei jedoch deutlich häufiger lächelte (das heißt, er lächelte überhaupt) und den Focus auf Entspannung, Balance und inneres Gleichgewicht legte. Denn darum geht es verdammt noch mal im Yoga! Und "Frieden, Frieden, Frieden." (Abschlussworte jeder guten Yogasession). Namaste.
Freitag, 17. Oktober 2008
Entsetzliches Sitzen.
http://www.mtv.de/videos/2933202
Frage des Tages: Wird man potentiell weniger zum Arschloch wenn man sich fragt, ob man selbst das Problem ist oder die anderen?
Hervorragende Idee, um sich selbst von universitären Pflichten abzulenken, solche Selbstumkreisungen. Noch bessere Idee: Mein neuester Versuch einer Hausarbeit bei der Adorno-verliebten-Godmother-of-Geisteswissenschaft mit noch mehr abstrusen Belegen meiner vor dem Fernseher vergeudeten Jugend zu spicken. Ich arbeite an einer völlig subjektiven Typologie dessen, was ein Franzose und ein Italiener ohne Fernseher "Neofernsehen" nennen. Man kann es ihnen nicht verübeln: Letztlich hat Rai zum Aufstieg der dreisprachig stammelnden Michelle Hunziker beigetragen. Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, ob sie es mit Marcel Reich-Ranicki halten bzw. er mit ihnen indem Kenntnis keine Vorraussetzung mehr für Kritik ist. Beim Bild von Casetti und Odin ist, dass sie einmal auf dem Weg in den philosophischen Lesekreis an einem Fernsehgeschäft vorbeigekommen sind und dort "Tutti Frutti" lief oder "Wetten, dass", Sendungen, die meinem geliebten Fernsehen einen schlechten Namen geben. Oder eben gerade nicht: Wer etwas über Quantenphysik lernen will, liest gleich ein Buch. Fernsehen ist Unterhaltung, es darf hirnverbrannt sein, gemein und oberflächlich. Warum sollte es besser sein als die Welt, die es umgibt? Warum muss Fernsehen Volksbildung sein? Woher nimmt sich alter Literaturkritiker, der mutmaßlich einen guten Teil seines Verdienstes eben dem von ihm verteufelten Fernsehen schuldet, das Recht, einen Preis und ein Medium in Bausch und Bogen niederzuquatschen und dessen Preisträger als unwürdig seiner Gesellschaft zu bezeichnen? Wenn "Deutschland sucht den Superstar" ausgezeichnet wird, dann nicht, weil Bohlen dort junge Menschen beleidigt, sondern weil dort an technischem Aufwand und Live-Risiko wöchentlich das gestemmt wird, was das ZDF einmal monatlich hinkriegt. Und wenn am gleichen Abend Sven Kuntze mit seiner hervorragenden Selbsteinweisungs-Reportage über Altenheime und Modelle des Wohnens im Alter mit einem Preis von der Bühne geht, dann steht es jemanden wie Reich-Ranicki, der das letzte Mal vor 10 Jahren irgendetwas relevantes in einem öffentlichen Diskurs beizutragen hatte, nicht an, das zu negieren.
Predigt beendet. Bei aller Apologetik stimmt es mich schon etwas bedenklich, wenn ich mich nicht nur an das Schöneberger-Desaster "Girlscamp", sondern auch noch den Pinkel-Skandal von "Die Burg", das D-Promi-Linup von "Die Alm" sowie die wirklich sehr obskure Sendung "Fort Boyar" erinnere. Ich werde, ich will, ich muss daraus eine verachtete Hausarbeit stricken. Scheinfreiheit ist wichtiger als wissenschaftliches Standing, ist doch logisch. Das Berufsziel Professorin hab ich ha zum Glück schon mit 11 aufgegeben. Damals erfuhr ich, dass man in seinem Büro keinen Kabelanschluss hat.
Zum Schluss Plevka für das schöne Leben:
Sonntag, 5. Oktober 2008
Ohne Hass und Peinlichkeit
Was hat mich bloß so ruiniert? Was generell nur schwierig und nicht ohne Rückgriff auf Kristallkugeln und eine Frau mit Buckel, schwarzer Katze und falschem slawischen Akzent zu beantworten ist, ist auf dieses Wochenende bezogen relativ leicht einzugrenzen auf einen Abend, der acht Uhr mit dem fantastischen "Scheinfranzosen" (Selbstbeschreibung) Jacques Palminger und seiner noch fantastischeren Veranstaltungsreihe "Songs for Joy" begann und halb sechs Uhr morgens mit der unaufgeforderten Aussage "Ick habe keine Spieße mehr" eines Würstchenverkäufers endete. Die Songs for Joy bestanden aus Texten enttäuschter bis optimistischer Mitbürger und trugen Titel wie "Ach, leck mich doch..." oder irgendetwas Französisches, was ich nicht verstanden habe, und wurden allesamt mit wundervollen Akkorden und Rhythmen versehen seitens der drei Abendverantwortlichen um Palminger, wobei mein Lieblingslied von diesem hervorragend tanzenden Herrn zum Besten gegeben wurde und bis auf wenige Ausnahmen ausschließlich aus den Worten "Smick Smack" bestand. Die Ausnahmen waren die weisen Zeilen: "Es ist an der Zeit, dass die Menschheit versteht, dass Frösche keine Hosen brauchen." Über die Bedeutung dieser Worte zu sinnieren blieb wenig Zeit, wurde doch schon wenig später das ekstatische Publikum zu einer Spontandemonstration vor dem Haus der Kanzlerin aufgefordert. Offensichtlich hatte der Texter des letzten Songs Angela Merkel als Verursacherin seiner andauernde Arbeitslosigkeit und daraus resultierendem Hunger ausgemacht. Da sie nur zwei Straßen vom Veranstaltungsort entfernt wohnt, schien sich ein Protestmarsch zu ihrem Haus nebst Singen des Refrains "Komm mit, Stück für Stück!" mehr als aufzudrängen. Außerdem war es schwer, gesungenen Aufforderungen wie "Szenetypen lasst das Glotzen sein, reiht euch in die Gruppe ein!" zu widerstehen. Einmal bei Angies Haus angekommen, stellte sich uns die Staatsmacht in ihrer ganzen Härte in den Weg: Zwei völlig Stoiker in Uniform schüttelten lapidar den Kopf, als sie gefragt wurden, ob "die denn nun da" sei. Als der zweite Polzeicorsa ankam, verließ der Protestmarsch die Szenerie. Uns war das Pflaster zu heiß geworden. Wir wären nicht der Stolz Ulrike Meinhoffs gewesen, Jacques und ich, wie wir nebeneinander singend friedlich zurück ins Theater marschierten. Nebenbei: Ist es faschistisch, wenn man sich am Gleichschritt erfreut?
Der weitere Verlauf des Abends brachte den Besuch einer Lokalität, in denen ich erstmals auf einer Tanzfläche den Satz hörte "Muss man denn hier fünf Stunden auf Roland Kaiser warten oder was?". Ich war naturgemäß begeistert.
Zum Schluss noch der Grund, warum ich Herrn Palminger ehelichen möchte:
Freitag, 26. September 2008
My so called life
Ich möchte betonen, dass ich keinen Durchfallsaft bekam sondern einen "Begrüßungscocktail" aus dem Gipspenis des Gipseisbärs, der bei meinem Besuch auf wundersame Art un Weise aus dem Kellerverlies durch die winzige Bodenluke ins Erdgeschoss bugsiert worden war.
Alf meinte, der Bär wäre von Bruno inspiriert. Ich sehe eher Knut, der Herrn Dörflein verspeist hat.
Alfs Kunst, die maßgeblich aus zerschnittenen Barbies und Kunstblut bestand. Ist doch schön wenn man sein inneres Kind so lebendig hält, wobei damit der frauenverachtende innere 14jährige Gothfan gemeint ist. Wer kennt ihn nicht.
Investigativ wie immer und mit nur leicht entglittenen Gesichtszügen betritt die Frauke Ludowigs Kreuzbergs Alfs Multifunktionsbude: Gipshintern links im Bild, Vorhang aus Filmrollen rechts. An den Wänden eine Tapete aus Fotos, gerne auch aus Alfs Oevre als Aktfotograf, sowie die immer wieder gleichen Lobpreisungen von Fotografierten und vermutlichen Exkollegen, zu denen auch die kunstbegeisterten Avantgardisten von "Marienhof" und "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" gehören, wobei Alf diese Tätigkeit mit dem sehr charmanten Fazit "Das waren nur schlechte Zeiten!" garnierte. Im Grunde genommen sieht Alfs Wohnung samt "Klaus Kinski Suite" (eine Küche mit Schlafnische, die er für 1,50 Euro an internationale Künstler vermietet) aus, als sei Amy Winehouses´Schädel im Crackrausch explodiert, also durchaus nicht unsympathisch, sieht man vom Kunstblut, den abgetrennten Plastikpenissen und einer Installation namens "Der goldene Schuss" ab, die einen unschönen Knall abgibt, wenn man sie passiert. Höhepunkt des Abends war unbestritten das Ende, als Alf uns verabschiedete, dabei irgendwie abwesend wirkend und sich dann diebisch daran erfreute, dass wir durch die von ihm angestellte künstliche (und eiskalten) Regenanlage über seiner Eingangstür laufen mussten. Nass, aber glücklich verließen wir die Szene. Meine gute Laune rührte dabei maßgeblich aus der neuen Bekanntschaft mit der countesse, einer New Yorker Sängerin, der ich schamlos meine Nummer aufgedrängt hatte, offiziell, um sie bei der Untervermietung ihrer Kreuzberger Wohnung zu unterstützen, in Wahrheit natürlich nur, um von ihren Coolnessfaktor parasitär abzugreifen. Unnötig zu sagen, dass dies scheitern musste, sie rief nie zurück.
Weiterer Beweis meines Charakters als Mainstream-Gift-für-den-Underground: Kaum kaufe ich auf dem Flohmarkt das lange ersehnte Hypercolor-Shirt, Traum meiner Kindheit, kündigt Americal Apparel an, dieses fantastische Farbänderungs-Textil im Winter neu aufzulegen.
Freitag, 19. September 2008
Wasteland
Ansonsten werde ich in jüngster Zeit ständig auf meinen Kanaldurchquerungsplan angesprochen und was daraus geworden wäre. Dazu sage ich nur, dass ich größere Ziele verfolge. In Zeiten von Little Britain USA (also David Walliams an einer anderen Küste) muss ich wohl den Atlantik queren. Das sollte nicht viel schwieriger sein als die paar Meilen durch den Channel.
Die Bankenkrise macht sich für mich übrigens dadurch bemerkbar, dass ich im Reichelt Markt am Alexanderplatz von einer adligen Kassiererin bedient wurde. Rausgewachsene Dauerwelle und nach der Deutschland- Card fragen: Soweit ist es gekommen mit dem edlen Geblüt.
In 2 Stunden gehe ich mit Frau S. in einen Keller, in dem angeblich schon Iggy Pop verkehrte. Dort gibt es das laut Aussage seines Betreibers "kleinste Kino Berlins" mit nur 2 Plätzen. Ich gehe davon aus, dass der Mann sein Wohnzimmer meint. Und ehrlich gesagt, habe ich irgendwie die Befürchtung von Frau S. meist sehr jungen männlichen Begleitern für spießig gehalten zu werden wenn ich ein Problem habe mit den Knebelungsversuchen des falschen Kinobetreibers bzw. seinem Angebot, uns in seine eigenen Körperweltenausstellung zu integrieren. Dies könnte also der letzte Eintrag sein falls ich es aus dem Iggy Pop Gedächtniskeller des Kreuzberger Gunther von Hagens nicht mehr raus schaffe. Dementsprechend hier mein Vermächtnis, was nicht mein Vermächtnis ist, sondern das von Christiane Rösinger, die ja noch gar nicht tot ist und die ich gerne gewesen wäre wenn ich jetzt tot wäre. Anyway.
Sonntag, 7. September 2008
Start spreading the news
Gut, getanzt habe ich nicht. Es waren aber knicksen involviert, Stimmenimitation und das Streuen hanebüchener Gerüchte. Ich rechne täglich mit einer Kündigung.
What else? New York wird überbewertet, zumindest was seine Zugehörigkeit zur zivilisierten Welt angeht. Nur soviel: Gegen JFK wirkt Tegel wie ein futuristisches Muster an Effizienz und Sauberkeit. Nennt mich Deutsch, aber ich finde es irgendwie deprimierend am größten Flughafen der größten Stadt der USA anzukommen, nur um in braun gestrichenen Wartehallen, von deren 40 centimetern hohen Decken es tropft und schimmelt auf mies-gelaunte Asiatisch-Amerikanische Beamte der Homelandsecurity zu warten, die wort- und grußlos meine Fingerabdrücke abnehmen nur um mir wahrscheinlich irgendwann ein Drogenvergehen anhängen zu können wenn ich mich despektierlich über ihr Verhalten oder die Idiotie ihrer Mitbürger äußere. Was ich hiermir tue. To put it mildly: Die Hellsten sind die Amerikaner nicht. Sie lassen ihre U-Bahnhöfe in einen Zustand, den ich mit dem Begriff "Vorhölle" bezeichnen möchte, und ich kann es auch irgendwie nicht als tröstlich betrachten, dass sie ÜBERHAUPT ein öffentliches Nahverkehrssystem haben. Das Ding ist, sie könnten es genausogut NICHT haben, betrachtet man die katastrophalen Zustände unter Tage. Mehr als einmal fühlte ich mich wie ein Fluchthelfer an der innerdeutschen Grenze, so dreckig, stickig heiß und voll von absurden Gerüchen waren diese Bahnhöfe, wobei das Fehlen sämtlicher Fahrpläne nur dadurch relativiert wird, als dass es nicht mal EINE VERDAMMTE UHR gibt auf einem dieser Wartehallen in die Verdammnis. Ich meine, was anderes als eine verdammte UHR braucht es in einem Bahnhof außer vielleicht noch den verdammten Zug?
Ich war NICHT zufrieden. Das steigerte sich noch, als ich am letzten Tag meines Aufenthalts den Hotelconcierge, eine Mischung aus Robin Williams in One Hour Photo und irgendeinem Jim Carrey-Charakter fragte, wie er die Holiday-Fahrfrequenz der U-Bahn einschätze und er mir lapidar mitteilte "I don´t use the Subway. It´s DIRTY." So wurde mir meine Unfähigkeit, es den Locals gleichzutun und Strecken ab 2 Meter eher mit dem Taxi zu fahren als auch nur einen Schritt zu laufen oder die Bahn zu nehmen, als idiotische Schrulle ausgelegt.
Abgesehen von der Idiotie einer Großteils ihrer Bewohner, der Verratztheit seiner Bahnhöfe, der Vorliebe für absolut sinnlosen Krach (es wird grundsätzlich per Freisprechanlage telefoniert, auch und vor allem während man seinem Job des Toilettenpapierwechselns in Loebs Boathouse im Central Park nachgeht, why not), der ständigen Schlechtgelauntheit und Bereitschaft zum Abzocken im Dienstleistungsbereich wars dann aber doch ganz schön.
Beweise:
Sonntag, 24. August 2008
Chefvisite
Drittens könnte ich auf dem Rollfeld explodieren, zusammen mit dem maroden Flugzeug in das ich mich mit Mühe und Not gehetzt habe. Das wäre insofern traurig, als dass ich erstens tot wäre und zweitens nicht mehr zu identifizieren, das heißt, die Trauer- und Pilgerzüge samt Opfergaben an meinem Grab müssten stets am Rollfeld in Tegel stattfinden, was angesichts der Unübersichtlichkeit und Überlastung dieses Resopalmonsters von einem Flughafen recht unbequem wäre.
Viertens könnte ich in den Atlantik stürzen, wobei dies nur geschehen würde um meine früheren Bestrebungen den englischen Kanal schwimmend zu durchqueren, ins Lächerliche zu ziehen. Dies würde damit sehr gut gelingen, ich würde innerhalb von 15 Minuten ins flüssige Grab gehen.
Fünftens könnte ich in der Sicherheitsverwahrung von JFK landen, z.B. weil ich einen Monat Jungpionier war und insofern mit sechs Jahren strammer Kommunist. In einer Verkettung unglücklicher Umstände würde auf meine speziellen Fall die Todesstrafe angewandt und das erste Mal seit 45 Jahren im Staate New York auch vollzogen werden, da Barack Obama ein Exempel zur Demonstration seiner staatsmännischen Härte braucht.
Es könnte aber auch alles gut gehen in dem Sinn, dass ich den Flug kriege, dieser nicht abstürzt, das New Yorker U-Bahn System mich nicht nach Long Island und/oder die Bronx entführt (und Ja, ich habe noch die achtziger-Jahre-Bronx-Paranoia, dafür habe ich zuwenig erlösende Nachrichten über das Ende der Gangkultur gelesen) und das gebuchte Hotel ein Zimmer für mich hat. Wenn das passiert, ist der Plan, mir von dieser sympathischen Stepford-Witwe einen alten US-Millionär zwecks Scheinehelichung an Land ziehen zu lassen. Gut, ihre "Klienten" (=Hochstapler mit 7 Jahre alten 3er BMWs, die auf Long Island leben und trotzdem behaupten reich zu sein, siehe knallhart investigative Kabel1- Reportage letzte Woche) sehen aus wie Schildkröten. Vielleicht könnte man sich ja auf Treffen in Dunkelrestraurants einigen und/oder ich nehme die Kontaktlinsen raus. Diese Details regeln die Anwälte, die den albernen Ehevertrag aufsetzen, der sich später als sittenwidrig erweisen wird, wobei ich mit "später" einen Zeitraum meine, der 2 Monate nicht überschreitet. Ich habe schließlich noch zu tun.
Zum Schluss Lesebefehle für die Zeit meiner Abwesenheit:
Ariel Leve will gestalkt werden, Tanya Gold verkauft experimentell ihr Hirn an Frauenmagazine und Sven Regener hat wie immer mit allem Recht. Nicht zuletzt weil er dies getextet hat.
Mittwoch, 20. August 2008
acht einhalb kugeln malaga
Direkte Pläne für die Stadt habe ich nicht, außer vielleicht Paris, Nicky oder Barron III Hilton zu ehelichen um erstens meinem Idol Elizabeth Taylor NOCH ähnlicher zu werden und finanziell halbwegs auszusorgen. Ich gehe davon aus, dass Nicky das schwächere Glied in der von Inzest und Psychopharmaka-Míßbrauch gezeichneten Dynastie der Degeneration ist, so dass ich sie beispielsweise mit einer Schachtel bunter Pillen vor den Altar locken könnte. Andererseits wäre Paris die bessere Partie, erwirtschaftete sie doch einst mit einem auf Video gebannten Blowjob mehr Geld als ihr Großvater mit 50 Jahren Arbeit im Hotelbusiness. Die Mitbewohnerin meint dazu übrigens, dass ein Sexualitätsband von uns beiden nicht annähernd soviel Erfolg haben würde. Ich stimme schweren Herzens zu.
In anderen Neuigkeiten weiß ich seit gestern abend, dass Amy Winehouse ein ziemlich großer Fellini-Fan sein muss:
Das kann ich sehr gut verstehen, ich möchte auch in einem Film von ihm leben, wo eine Kur aussieht wie ein Hotelaufenthalt in einem Luxusressort und Ehemänner aussehen wie Marcello Mastroianni.
Donnerstag, 14. August 2008
dreams are my reality
Leider gab es in meinem Traum keine Asiaten in hautengen Overalls oder Playbackstümper mit Schnäuzer in maisgelben Synthetikhemden, dafür überzeugte der improvisierte Kollegenchor mit Hingabe und sklavischer Bewunderung des Vorsängers.
Die Übertragungsleistung meines Hirns ist und bleibt mir schleierhaft denn Musik ist die Sache der Arbeitsstätte mitnichten, höchstens, wenn man die Trommelschläge auf einer Galeere solchermaßen bezeichnen möchte. Auch ist die Intonation bzw. Tonlage der Geschäftsführung eher für Sprachkassetten geeignet als Gesang und nichts an Haar und Gestalt erinnert an den Exil-Briten, den ich immer dafür verehren werde, dass er einst bei Bayern 3 anrief um seinen eigenen Tod zu behaupten. Er tat dies, indem er sich als seinen eigenen Zwillingsbruder ausgab. Naturgemäß waren Jürgen Drews und Bayern 3 die einzigen, die ihm glaubten.
Ich kann übrigens nicht behaupten, dass die olympischen Spiele in whats-the-name-Bejing-or-Peking-I-so-don´t-care mich mehr erregen würden als die Aussicht auf Hühnchen süß-sauer von Plus oder mir mehr Freude bereiten würde als die neue Badezimmerwandgestaltung:
Im Grunde genommen ist es sogar so, dass ich lieber Hähnchen süß-sauer von Plus auf dem Badewannenrand verspeise und dabei die neue Prinzessinnenwand anstarre als auch nur einen olympischen Wettbewerb zu sehen, wobei ich selbst, wenn ich acht Stunden dort sitzen würde, niemals Thrombose-Strümpfe tragen würde obwohl es das ist, wozu mich Mitbürger drängen, wenn sie erfahren, dass ich acht Stunden sitzend (Flugzeuge mit Auslauf sind rar) den Atlantik queren werde. Es ist nicht gut, wenn man erfahren muss, dass Freunde dem Wahnsinn biologischer Verwandter in nichts nachstehen indem sie mit der Penetranz eines geleert-werdenden-Altglas-Containers darauf drängen, man möge sich solchermaßen bekleidet in die Hauptstadt der Coolness (und Rezession) begeben:
Ich könnte mir vorstellen, dass Lindsay Lohan irgendwann in so etwas heiratet. Für mich aber ist es keine Option. Dann lieber explodierte Beine über den Wolken, wobei folglich mein universitäres Motto "Beine sind wichtiger als Prüfungen!" (das ich ernst meine und wofür ich Spott und Anerkennung in gleichen Teilen erntete) überarbeitet werden müsste. Das dürfte aber nicht so schwer sein, ich finde so ziemlich jeden Körperteil in seiner Funktionstüchtigkeit wichtiger als Prüfungen. Ein wahrhaft unolympischer Gedanke.
Freitag, 8. August 2008
Mission: Randomness
Als jemand, der erst kürzlich unter den kritischen Blicke dutzender Renter im Ohnsorg-Café einen überteuerten Brownie und einen Filtercafé aus Restbeständen von Heidi Kabels Kommunion zu sich nahm, kann ich diese Art von TV-Touristen-Bespaßung sehr gut verstehen, ja sogar lobpreisen. Wie glänzten meine Augen, als die überraschend freundliche Kellnerin in Ohnsorg-Schürze darauf hinwies, dass ein Aufenthalt im Café nur 30 Minuten lang möglich sei, da es danach als Pausenraum der laufenden Vorstellung dienen müsse. Ich nehme an, es war die letzte Vorstellung des Tages denn es war schon 16: 45 Uhr als sie dies kund tat und die letzten Nachtschwärmer unter den Senioren machten sich nach dem restlosen Verputzen ihres Diabetikergebäcks hurtig auf, den zweiten Teil eines schwachsinnigen Stückes zu sehen, dass sich erstens durch einen unaussprechbaren, angeblich plattdeutschen Titel sowie zweitens durch das ständige Auf- und Zuschlagen von Bühnentüren auszeichnete. Das ist zumindest das, was mir meine besten Freunde, die Vorurteile berichteten.
Auch auf die Gefahrt hin, mich zu wiederholen: Das Schönste an Hamburg war übrigens das Köstritzer auf einem Trafokasten an der Außenalster mit Blick auf die 5430 Hotels und Luxusbutzen, die sich dort gegenseitig langweilen. Wenn mich nicht alles täuscht, gab es auch noch berichtenswerte Fotos von der Anderen und mir vor der Raststätte Stolpe, die uns einlud mit Waschbetonfassade und zum Bleiben zwang mit 4 schlechtgelaunten Truckern im Gastraum sowie dem rätselhaften massenhaften Verkauf von Sanddornrodukten. Beim Versuch, mich daran zu erinnern, welche überteuerte Mikrowellenspeise ich dort zu mir genommen habe, wird mir mal wieder deutlich, welch schlechtes Essensgedächtnis ich habe. Erst gestern trank ich gefühlte 2 Liter Bier mit jemanden, der sich noch ganz genau an eine in der 4. Klasse verspeiste Portion Pommes mit Cola erinnern konnte. Ich kann mich höchstens erinnern wenn ich die Speise bei einer sich dem Essen anschließenden Busfahrt nochmal wiedergesehen habe.
Es empfiehlt sich übrigens nicht bei empfindlichen Magen "Milchmädchen" aus der Tube zu lutschen vor einer 7stündigen Busfahrt durch Ungarn.
Samstag, 19. Juli 2008
don´t call on me
Untenrum ging ich als übergewichtige Stripperin mit Netzstrümpfen und einem Kleidchen, was ich einst als Kostüm für die übergewichtige Schwester von Victoria Beckham herhalten musste. Diese verzweifelten Mittel waren Resultat der Feststellung, dass die Zwanziger Brüste, Hintern und Hüften mehr oder weniger abgeschafft hatten bzw. für überflüssigen Tand hielten, ein bißchen so wie heute die Hersteller von Acne-Jeans (ich spare mir den Witz mit der Parallele zur Hautkrankheit in puncto Überflüssigkeit...oder auch nicht), so dass mich eines der üblichen Kostüme wie einen Sack nasser Wäsche hätte aussehen lassen mit "tief sitzender Taille" und diesem Schwachsinn. Die Taille sitzt nicht unterm Hintern, liebe Zanziger, sie sitzt genau dort, wo sie schon immer saß. Und Schläuche mit Pailletten drauf Kleider zu nennen ist generell eine Beleidigung der Überreste meiner Intelligenz.
Du weißt übrigens auch, dass du erkältet bist, wenn du deine Hasstiraden an ein Jahrzehnt adressierst. "Scheiß auf euch, 80er! Die 90er haben dich ganz schön...äh...fertig gemacht!"
Random: Diese Stirnbänder erinnerten mich auch an ihn hier:
Random 2: Ich möchte Chet Baker heiraten. Auch wenn er tot ist und eine Kieferprothese trug. Und schwerst drogenabhängig war. Und wahrscheinlich starb, als er an der Regenrinne eines Amsterdamer Hotels hochkletterte um seine Trompete zu holen. Gerade letzteres verstärkt den Heiratswunsch immens.
Random 3: Auf der Kaffeeliste in der Nebenjob-Spaßfabrik wird eine Diskussion um meinen Kaffeeverbrauch bzw. die Farbe meiner Zähne geführt. Ich habe nur marginales Mitspracherecht. Sollte ich mich geschmeichelt fühlen (ich bin sowas wie Paris Hilton) oder mir Sorgen machen (ich bin sowas wie Paris Hilton)?
Sonntag, 13. Juli 2008
was falsch läuft
In anderen Neuigkeiten nimmt die Mitbewohnerin stets den letzten Zug in die Heimat, was mich insofern stört, als dass ich ja durchaus schon um 23 Uhr ins Bett hätte gehen können wollen und mich das Aufschließen und Tasche in die Wohnung wuchten dann entsprechend geweckt hätte. Gut: Im Grunde genommen ertrage ich es nur nicht, alleine "Das perfekte Promi-Dinner" zu gucken, vor allem wenn es eine solch erbärmliche Runde von nicht mal amüsanten D-Promis zusammenbringt wie in dieser Woche: Der Dicke aus der Telekomwerbung, der mir nur mal kurz sympathisch war, weil er Kindern, die seine Klingel putzten, mit Kieselsteinen bewarf (erfrischend unsouverän), die Dicke aus dieser Sitcom mit Rita Köster (von der man seit dieser Hirnexplosion auch nichts mehr gehört hat...dabei könnte sie durchaus mit Mario Barth ZUSAMMEN eine Tournee machen, dann könnte man einen Flugzeugträger bespielen, den man praktischerweise nach der Show samt fehlgeleiteten Publikum mittels Kampfflugzeugen versenken könnte), die erste Schwester Stefanie, dich offensichlich in Lichterfelde wohnt sowie einem mir bis dato völlig unbekannten Schauspieler, der irgendwann mal durchs Bild lief in "Die Wicherts von nebenan".
Fun fact: Die von Claudia Schmutzler (Claim to faim= Jaqueline in "Go, Trabi Go!") dargestellte zweite Stephanie in "Für alle Fälle Stefanie" wurde extra anders geschrieben, damit die Zuschauer einen Anhaltspunkt für die Unterscheidung der Rollen hätten. Es wäre sonst auch wirklich zu schwer gewesen:
Stefanie :
Stephanie:
Es sind praktisch Zwillinge. Um Gefahr der Verwechslung endgültig gegen Null zu fahren, wurde die dritte gutherzige Krankenschwester der Serie direkt Fanny Stefan genannt.
Ich nehme an, Mario Barths Gagschreiber zeichnen sich auch für diesen Geniestreich verantwortlich.
Donnerstag, 3. Juli 2008
Arbeit ohne Geld, niemals, niemals!
Weitere Wochenhighlights: Beth Ditto live gesehen und zum persönlichen Idol erklärt.
Bis Samstag abend muss ich noch versuchen, den Text meines neuen Lieblingslieds zu lernen, ich möchte Frau Caroline damit beeindrucken, wenn wir zusammen elektronische Musiker anstarren. Auszug: "Und wenn du denkst, du kannst es besser, dann geh doch nach Hause. So siehts aus!" Passend dazu das größte Kompliment, dass mir die Professorin, bei der ich heute ein Referat hielt, jemals machen wird: "Da haben Sie nicht ganz unrecht."
Dienstag, 24. Juni 2008
Words of wisdom
An der “Lindenstraße” gefällt mir......erstens, dass sie die einzige Fernsehserie ist, die genauso fad ist wie das Leben; zweitens, wie eine amerikanische Freundin mal sagte: “A soap opera with ugly people I can identify with”; drittens, dass man, obwohl es im Gegensatz zu “Bonanza” oder “Die Leute von der Shiloh Ranch” so gut wie nie zu einer Schießerei kommt, ständig um das Leben des Personals fürchten muss.
Jemandem, der die Serie noch niemals gesehen hat, würde ich “Lindenstraße” so beschreiben: Entweder die deutsche Version von ‚Coronation Street‘” oder “Proleten-‚Dallas‘”.
Erich Wiedemann in CICERO in seinem großen Stefan Aust-Stück, das sich irgendwie nicht zwischen Abrechnung und Anbiederung entscheiden kann:
Frau Aust kommt raus auf die Terrasse. Sie will wissen, wo er die Einkäufe hingestellt hat."Sie sind in der Plastiktüte in der Küche.""Bist du heute Abend da?""Nein, ich fliege nach München.""Dann fahre ich nach Sylt." Kathrin und Stefan Aust sind moderne, autonome Eheleute.
So sehen morderne, autonome Eheleute aus:
Stefan Austs "persönliches Hobby" ist laut wikipedia übrigens der Betrieb eines Reiterhofs mit Hannoveraner Gestüt in Armsdorf bei Stade. Bleiben zwei Fragen offen: 1. Darf man auch lustige Pferdeferien bei Stefan machen wenn man den FOCUS liest? 2. Gibt es so etwas wie unpersönliche Hobbies? Harry Rowohlt hat für sowas jedenfalls keine Zeit, meint er.
Samstag, 21. Juni 2008
Wochenparole
Mittwoch, 18. Juni 2008
Youtube, Gespenster, whatever
1. Der Griff vom Badfenster, der abgegangen ist (und ja, irgendwann ruf ich die Hausverwaltung an um das reparieren zu lassen, bis dahin nenne ich es einfach "Sommerfenster" oder so) und den ich morgens neben das Fenster gelegt habe, steckt abends wieder dran. Auch lässt sich das Fenster nach einer Woche erstmals wieder schließen.
2. Nächster Tag: Beim Nachhausekommen liegt das Nackenkissen (eine Mischung aus Herz und Hintern in der Formgebung, priceless für Haartrockenhaltungsaufgaben beim Vollbad), das normalerweise auf dem Wannenrand liegt und maximal in die Wanne rutscht in der Mitte des Badezimmers. Es starrt mich irgendwie vorwurfsvoll an bzw. so als wolle es sagen es sei von einem Poltergeist benutzt worden.
3. Der Topf, den ich mit Sicherheit von der heißen Herdplatte genommen hatte, steht beim neuerlichen Betreten der Küche vorwitzig siedend auf der Platte, die ich längst ausgestellt hatte.
4. Die Stehlampe ist durchgebrannt, ich mache den Klemmspot am Schreibtisch an und widme mich daraufhin stundenlang der Couch, dem TV-Gerät und dem Internet, wie sich das gehört für eine dumpfe Arbeitsdrohne in akademischer Hoffnunslosigkeit nach Feierabend. Nach stundenlangen Gestarre in die eine Zimmerecke drehe ich mich zur Lampe um um festzustellen: Die Stehlampe brennt, dafür ist der Klemmspot aus und ich will verdammt sein, wenn es eine meiner unfraglich existenten 54 Parallelidentitäten war, die an den Birnen schraubte oder ähnliches.
Also Übersinnliches. Ich habe keine Angst, schließlich habe ich Ghost Hunting mit den schlechteren Spice Girls namens Girls Aloud gesehen und weiß von self proclaimed Ghost Hunting Extraordinaire Yvette Fielding, dass man Geistern nur mit einem beherzten "Do you know you are dead?" begegnen muss, dann erinnern sie sich wahrscheinlich, dass sie eigentlich beim Gespensterbingo bzw. Knochenbowling sein müssten und verziehen sich.
Auch bin ich eigentlich überzeugt davon, dass das sowas wie Casper, der freundliche Geist ist, der hier wohnt, was mich zu Christina Ricci machen würde und das wiederum heißt, dass Casper in mich verliebt wäre und wir irgendwann zu einem schmalzigen Disneysong auf einem Schulball tanzen müssten, wobei er in Menschengestalt aussieht wie der anämische Stiefsohn des alkoholkranken Schulhausmeisters:
Ich persönlich möchte, dass dabei dieses Lied läuft:
Echte Geister gibts übrigens höchstens hier, ich glaube, die tolle Beth Gibbons ist nicht von dieser Welt. In a good way.
Dienstag, 10. Juni 2008
Dienstag, 3. Juni 2008
Ich bin immer noch dagegen.
Es ist nicht schön, in einen Raum voller Pauls und Kittys (diese Namen sind NICHT frei erfunden, außer natürlich von ihren Eltern) zu kommen, die wirken, als seien sie für einen Imagefilm Berlins zusammengecastet worden: "Freie Promoterin im Filmbereich", "Doktorandin der Musikwissenschaft", "angehender Tonmeister", "Musikerin", natürlich alle aussehend und gestylt als seien sie aus einer American Apparel-Umkleidekabine gezerrt worden, also irgendwie subtil pornographisch. Das sind nicht meine Worte, so beschrieb die freie Eventlady die Werbung dieser Firma, womit sie völlig richtig liegt. Der einzige Mensch mit einem richtigen Beruf (Erzieher) konnte leider weder "Idyll" noch "traditionell" richtig schreiben, beide Male vezichtete er auf ein "L", was ja nicht so schlimm gewesen wäre, wenn er sich nicht extremst gut mit Parfüm-Print-Werbung ausgekannt und Matthew McConaughey für einen "coolen Surfer-Typen" gehalten hätte und nicht den kiffenden Nacktbongospieler in ihm erkannt hätte, der jener ist. Es hätte mich im Grunde genommen schon stutzig machen müssen, dass ich die einzige war, die auf die rauchverhüllende Geruchswirkung des zu diskutierenden Kaugummis einzugehen verstand. Allen anderen war das "noch nie aufgefallen", schließlich sind sie alle kleine Fitness-Freunde, die rauchen Bäh finden, Red Bull für das Sponsoring "echter Underground- Events, also jetzt wirklich UNDERGROUND" loben und Traubensaft kaufen weil sie da "manchmal so Bock drauf haben, nicht wegen Durst". Ich trinke manchmal auch ohne Durst zu haben, dann aber eher keinen Traubensaft. Zum Schluss noch der Tagesaufheiterer aus der Auslage des U-Bahnzeitungshändlers, die ich heute ausgiebig studierte als sich die U-Bahn wegen einer "erkrankten Person im Wagen auf unbestimmte Zeit" verspätete, was die herzensguten Berliner dazu brachte, erst lauthals über die Berliner Verkehrsbetriebe und dann über diesen Egoisten mit Herzanfall im Berufsverkehr zu schimpfen.
Die Mitbewohnerin, welche sich diesen Monat gratis beim darbenden, kleinen Fußballverband UEFA verdingt, wird froh sein, dass nun nicht sie in das überdimensionale Hühner-eske Kostüm steigen muss. Wobei: Stehen würde es ihr wahrscheinlich und so könnte Luca Toni sie auch später nicht identifizieren wenn es um den Überfall auf ihn im Entmüdungsbecken geht.
Sonntag, 25. Mai 2008
Can´t tell me nothing
Anyway. Kurzzeitig überlegte ich, die anstehende Reise nach NY, die ich deswegen so zwanghaft erwähne, weil sie das interessanteste an einem Leben zwischen Bett, Schreibtisch, Internet und Fahrten in die Heimat, bei denen man penetrant gefragt wird, wann man das Studium abschließen wird, was einen in Erklärungsnöte bringt und für dringenden Ablenkungsbedarf in Form von Wodkabowle sorgt, ist, mit einer kleinen Nasenoperation zu verschönern, alleine deswegen, weil das in den USA ungefähr den Stellenwert einer Grippeimpfung hat, medizinisch gesehen. Dann aber dachte ich, dass es wahrscheinlich erstens nicht so klug wäre bandagiert wie der Elefantenmensch auf meinen Erinnerungsfotos aufzutauchen (schließlich würde ich die Begradigung der jetzigen Kartoffel als "Zauberei" ausgeben wollen) und zweitens man sich zwei Wochen nicht schnäuzen darf nach so einer kleinen Gesichtsmeißelei, weil das Kunstwerk sonst abfallen könnte und was soll ich sagen: Das einzige, was peinlicher ist, als nach einem Urlaub die neue Nase zu erklären ist wohl, nach einem Urlaub zu erklären, dass man überhaupt keine Nase mehr HAT. Michael Jackson weiß wovon ich spreche.
In anderen Neuigkeiten wurde ich kürzlich Zeugin der Zerstörungsarbeit jugendlicher Delinquenten:
Ja, die schöne blaue Bank, die den Hinterhof so einladend für asoziale Grillparties machte, bei denen gerne mal Verlängerungskabel aus der Wohnung über uns in den Hof geschmissen werden, natürlich nicht ohne dabei fast UNSERE Küchenfensterscheibe zu zertrümmern, wurde von einem kriminellen Kinderpaar in seine Einzelzteile zerlegt. Ich glaube, es ist nicht zuviel verlangt, vom Berliner Senat einen Preis für Zivilcourage zu fordern weil ich, ohne groß nachzudenken, das Geschehen aus 30 Meter Distanz fotografierte und in einem anonymen Blog dokumentiere.
Ich muss jetzt weiter nach Morphingsoftware suchen um mir meine Traumnase anzubasteln, zumindest online. Bis dahin viel Vergnügen mit meinem neuen Lieblingslied, es soll auf meiner Beerdigung gespielt werden, unter anderem deswegen, weil es einst von den herrlich verzogenen sehr jungen Kindern Larry Kings gesungen wurde während eines Interviews mit dem Dinosaurier des desinteressieren CNN-Talks. "I live for these arkward situations.", um es mit den Worten Kathy Griffins zu sagen:
Sonntag, 18. Mai 2008
Ging nie durch San Francisco in zerrissenen Jeans.
Und wie großartig wird es sein nach einem dem Appetit anregenden Morgenspaziergang von 6,6 Meilen (für ein Hotel mit Frühstück hätte die Reise leider budgettechnisch auf einen Tag verkürzt werden müssen, was ein bißchen doof ist, wenn man 9 Stunden fliegt) dort zu frühstücken, wo George Costanza mein Lebensmotto erfand: "It´s not a lie if you believe it!"
Und ja, ich werde vor diesem Haus herumlungern in der psychotischen Annahme, Monica, Ross, Rachel, Joey und vor allem Chandler Bing zu treffen. Phoebe Buffay brauche ich nicht, der bin ich angeblich selbst irgendwie ähnlich (musste noch jemand außer mir immer die "weirdo"-Charaktere annehmen wenn man sich im Freundeskreis darüber austauschte, wer wer wäre? Mein persönliches Highlight war es, stets Andrea Zuckermann sein zu müssen wenn im Sportunterricht in der Grundschule das Best Of "Beverly Hills 90210" nachgestellt wurde. Und dabei hatte ich damals noch nicht einmal eine Brille. Und ich habe mich auch nie so unsympathisch dem Klassenschönling an den Hals geworfen wie Andrea sich Brandon darbot.).
Außerdem plane ich, Chris Noth in seinem Club zu stalken...das könnte insofern problematisch werden, als dass er, wenn man gawker glaubt, erstens total cholerisch und zweitens schwul ist. Da ich beides aus meinem persönlichen Bekanntenkreis kenne (auch in jener Kombination, I mean that in a loving way), glaube ich aber dennoch, dass wir möglicherweise so gut miteinander auskommen könnten, dass er mir mal genauer berichtet, wer mit wem lesbisch war und ist bei Sex and the City und warum das Fantasma homosexueller Drehbuchautoren (inklusive Hinternsexfixierung und Schuhfetisch) so einschlagen konnte bei Frauen, die seitdem Shoppen für einen Akt sexueller Befreiung halten und Körperbehaarung für eine Strafe Gottes.
Höhepunkt der Reise in meine TV-Vergangenheit (und dank Kabel eins auch TV-Gegenwart, let´s face it) wird aber definitv das Pilgern zu dieser Location sein, die sich glücklicherweise nicht wirklich in Brooklyn befindet, wie uns Heathcliffs Sippe stets weismachen wollte um die Weißen Fans vom Besuch seines Hauses abzuhalten (oder etwas weniger rassistisches):
Ja, es ist das Heim der Huxtables, wo Cliff und Claire sich permanent unangebracht vor den Kindern anmachten, Cliff Wollpullover trug, die aussahen als wäre ein Vogel darauf explodiert, Rudy vom niedlichen Kind zur nervigen Bratze wurde, Vanessa stets die nervige Bratze blieb und Theos Faulheit Dyslexie genannt werden musste, damit die Ehre der Akademikereltern gerettet blieb. Ich werde klingeln und wenn es nicht schnarrt und ich einen Stromschlag kriege, werde ich traurig sein.