Donnerstag, 27. September 2007

insert monkey noises here

Zur vergangegen Woche kann ich momentan nur feststellen, dass sie gefühlte 24 Stunden dauerte, wovon ich (nicht minder fehlfühlend) circa 23 Stunden mit Arbeiten in Form von "An Serienbrieferstellung mit Office scheitern", "gerade ausschneiden", "Klamotten aufhängen" und "Kisten tragen" verbrachte, nicht alles davon bezahlt.
In Erinnerung geblieben ist mir dabei nur die Dame, deren Jacke ich aufhing (als Teil meiner verantwortungsvollen Tätigkeit als Garderobiere mit Herz, deren Engagement keine Unterschiede zwischen Barbourjacke und C&A- Blouson machen durfte) und die diese Tätigkeit mit den weisen Worten "Besser ist die Mutter der Vorsicht." quittierte.
Ich bezwang den hysterischen Lachanfall, der sich spätestens beim Blick auf ihre Fingernägel (jeder Nagel eine andere Farbe des Regenbogens) und ihren Begleiter (eine Mischung aus Arthur Spooner und Kommissar Schneider, der sich mysteriöserweise als "Presse"- Vertreter ausgab aber dabei aussah, als habe er mit Jopi Heesters Abitur gemacht) fast unweigerlich näherte und nickte nur beflissen.
Unbestrittener Höhepunkt meines Jackenaufhängjobs war der Moment, als ich dem Vorgesetzten aller Vorgesetzten sagte, er könne sein Abendessen aus dem Wasser fischen, aus dem die ebenfalls an jenem Abend aus Show-Zwecken anwesenden Tiere ihr Futter beziehen würden.
Ich sollte nicht mit Menschen zusammenarbeiten.
Andererseits könnte ich z.B. leicht Zelebrität in Britain, Britain, Britain werden, see:

Samstag, 22. September 2007

Fantasies of stardom, Größenwahn and Melrose Place

Was ist das für ein Studentenjob, bei dem man innerhalb einer Woche zum Head of the Office aufsteigt, beim Frisieren der Steuererklärung des Chefs mithilft UND eine Geschäftsreise nach Köln antreten kann? Offensichtlich keiner aus der Affenhölle, soviel ist mal sicher.
Wie sich gestern abend herausstellte, hat die Mitbewohnerin den Großteil der letzten Woche mit dem Erreichen der oben aufgezählten Erfolge verbracht, während meine Arbeitswoche maßgeblich darin bestand, an der Serienbrieferstellung in Windows zu scheitern, mit dem Lehrling zusammen auf den letzten Drücker die Arbeit für 5 Leute und 3 Monate in 2 Tagen zu erledigen und mir ein irgendwie offizielles Outfit für kommende Woche aus den Fingern zu saugen, wenn es wieder heißt: "La Bonette- aspiring academic UND Garderobiere mit Herz." wenn ich im Dienst der Affenhölle wieder Jacken mir Zetteln versehen darf, wofür man offensichtlich einen schwarzen Anzug braucht, wahrscheinlich, weil man seine Jacke nur ungern so einem Gammler in Jeans und T- Shirt anvertraut.
Folgerichtig endete meine Arbeitswoche damit, mich mit dem Lehrling noch am Arbeitsplatz halbwegs zu betrinken, und das mit Wein, den wir in der Affenhölle selbst gefunden hatten. Großartig, wenn man dem Alkoholproblem seiner Kollegen so auf die Spur kommt, wobei uns das Alkoholproblem wieder zurückführt zum mirakolösen Aufstieg der Mitbewohnerin, dessen Rätselhaftigkeit z.B. daran sichtbar wird, dass sie beim Beauftragen eines Kuriers weder die genaue Adresse des Zielorts der Sendung noch die genaue Adresse der Firma, für die sie arbeitet, kannte.
Das Kursive wirkt irgendwie bemüht, daher höre ich sofort auf damit. Jetzt.
Das Factory Girl, dem ich empört von diesen Entwicklungen berichtete (also im Grunde genommen jaulte ich ins Telefon "Was hat sie, was ich nicht habe?!"), antwortete nicht wie erwartet und erhofft mit der Bestätigung meiner Vermutung, dass die Mitbewohnerin im Grunde genommen Edelprostituierte sei (wie einst Saskia in GZSZ, remember?), sondern meinte nur lapidar, ich solle doch mal gönnen können, woraufhin ich in irres Gelächter ausbrach.
Jeder, der mich auch nur halbwegs kennt, sollte wissen, dass ich "gönnen können" für absolut überflüssig halte, zumindest, solange es sich auf Dinge bezieht, die ich zumindest theoretisch auch erreichen könnte, wie z.B. olympisches Gold im Dressurreiten.
Welche wirklich großen Persönlichkeiten der Weltgeschichte (zu denen ich unzweifelhaft eines Tages gehören werde, ich habe den Platz für meine diversen Preise schon reserviert und diverse Dankesreden geprobt, bei denen ich im Grunde genommen nur meinem Genie und mir selbst danken würde, zwei unterschiedliche Dinge as you can clearly see) haben schon irgendjemanden etwas "gegönnt"? Wenn z.B. Churchill Hitler die Eroberung Europas "gegönnt" hätte, wo wären wir dann heute? (Das war übrigens der zweite Hitler- Vergleich in nur einer Woche...ich fürchte, meine Tage als Talkshowmoderatorin sind gezählt) Und ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass Justin Timberlake Kanye West den Artist of the Year- MTV-VMA weitergegeben hätte, einfach, weil er es ihm gegönnt hätte (und mal ehrlich: Mr. West ist schon eine eindeutig größere Bereicherung für die Musikwelt als der beatboxende, mit seiner Weißheit hadernde Justin). Die einzigen Menschen, die wahrscheinlich jemals jemanden etwas gegönnt haben, sind Papst Johannes Paul II und Mutter Theresa und es hat ihnen nichts weiter eingebracht als warme Händedrücke von den Siechenden der Welt und Tod.
Keine Option für LaBonette, wie ich wohl kaum noch hinzufügen muss.
Im Laufe meines investigativen Neidgesprächs mit der Mitbewohnerin kam ich irgendwann darauf, sie mit Allison aus Melrose Place zu vergleichen, was bei genauerer Betrachtung auch ihr plausibel wurde:
Ihr "Billy" ist der normale Grieche (wobei Billy natürlich im einiges heißer war als der normale Grieche und leider auch noch keine Hochzeit stattfand, bei dem sie den Griechen am Altar hätte stehen lassen können), auch sie hat ein Alkoholproblem und beiden gelang ein absurd schneller Aufstieg in ihrem Job (Vergleich: Allison wurde innerhalb von einer Woche von der Telefonistin zur übererfolgreichen Werbetussi). Was aber im Grunde genommen viel wichtiger ist als das Aufzählen dieser offensichtlichen Parallelen ist, wozu dieser Vergleich MICH macht.
Bin ich Amanda, "das Biest"? Nun, nicht ICH habe mich kürzlich mit dem normalen Griechen "auf einen Kaffee" getroffen, sondern Miaudonna (und sie hat den Kaffee auch noch GEZAHLT). Ich fürchte, meine Freundschaft zu dem seine sexuellen Eskapaden endlos ausbreitenden Lehrling und dem bezaubernden (wenn auch brunchenden) V. macht mich irgendwie zu Jane Andrews Mancini, die ja immer recht dicke war mit Matt, dem schwulen Krankenpfleger und auch stets zwischen Gut und Böse schwankte.
Okay, ich war nie mit einem wahnsinnigen Arzt verheiratet, der mich mit meiner (nicht vorhandenen) Schwester betrog, mehrfach versuchte mich umzubringen, bevor wir erneut heirateten und uns erneut scheiden ließen, aber niemand kann ernsthaft behaupten, dass ich nicht daran arbeiten würde, dies zu ändern.
Das Factory Girl könnte meine wahnsinnige Schwester sein, die im richtigen Leben übrigens wiederum mit dem schwulen Krankenpfleger Matt verheiratet ist, der uns jetzt als Tom Scalvo in den Desperaten Hausfrauen verfolgt.
Weitere Castingvorschläge nehme ich gerne entgegen.

Donnerstag, 20. September 2007

Knitterabend

All die Kommentare über betrunkene Spaßhochzeiten in Vegas, rätselhafte (aber nichtsdestotrotz verachtungswürdige) "fliegende Espressobars" zum Hochzeitsempfang und die korrekte Größe von Diamanten zum letzten Post (zugegebenermaßen spielte sich die Diamanten- Diskussion nur in meinem Kopf ab und bestand im Grunde genommen nur einem einzigen langgezogenen "WILL ICH!!!!"- Schrei) haben mich dazu gebracht, mich hier mal ernsthaft mit dem Thema lebenslange Fesselung an jemanden, der nach circa 2 Wochen immens an Attraktivität verliert (zumindest bei jemanden mit einer so geringen Aufmerksamkeitsspanne wie...Moment, ist das ein Eichhörnchen da drüben?) auseinanderzusetzen.
Nicht, dass ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht hätte. Wie jedes von Hollywood korrumpierte kleine Mädchen habe auch ich im Grunde genommen mein gesamtes Leben auf meinen "großen Tag" focussiert, an dessen Ende die Kameras auf meinem Gesicht verharren, mein (noch) faltenfreies Antlitz für immer konservieren, woraufhin ich mich die nächsten 30 Jahre dem Ausquetschen meines Ehemanns, dem Studium von Frauenzeitschriften und der sozial akzeptierten, da mittelständischen vormittäglichen Alkoholsucht hingeben werde. Ich sehe mich selbst dann als eine Mischung aus Peggy Bundy (Faulheit, kaum verhohlene Abneigung gegenüber Mann und Kindern), Crystal Grant Jennings Carrington (engelsgleiches Haar) und Alexis Morell Carrington Colby Dexter Rowan (Turbane, Pelze, Schmuck, Intrigen). Und Liz Taylor in den Fortensky- Jahren (komfortable Hauskleider).
In meiner ersten Ehe möchte ich mich ganz unter dem Motto "Es ist doch nur die ERSTE Ehe!" an Britney Spears und ihrer alkoholisierten, aber an Romantik schwer zu überbietenden Trauung in Las Vegas orientieren, wobei diese Option im Grunde genommen seit der Zumutung, die sich Verona Feldbusch Bohlen Pooth nennt, gestorben zu sein schien.
Andererseits hat Nürnberg Hitler und Marusha überlebt (in dieser Reihenfolge), also sollte Vegas wohl auch noch eine zweite Chance kriegen.
Meine zweite, ausschließlich finanziell motivierte Ehe (der Mann sollte, genau wie KFed auch nie von der Ehe vor ihm erfahren und zudem unsere Sprache auch nur bruchstückhaft beherrschen, so dass er meine Beleidigungen seiner Person nicht so richtig verstehen kann und ahnungslos mit meinen Freunden und mir mitlacht) sollte dann möglichst geschmackvoll verlaufen.
Hier die Outfits der Brautjungfern:






Sie werden aber natürlich Rollschuhe tragen.
Basierend auf den Auswahlkriterien für meinen Mann (absurd reich, kein gutes Deutsch), ist es möglich und eigentlich sehr wahrscheinlich, dass ich einen Scheich wähle, als dessen 34. Nebenfrau ich mir keinen Stress um Kindererziehung oder ähnliche Unannehmlichkeiten machen werden muss (das mit der Gebärfähigkeit hat sich ja seit dem Sommerfest der Affenhölle eh erledigt). Dafür spräche auch die Ganzkörperverhüllung für Frauen, welche um einiges erstrebenswerter erscheint als der aussichtslose Kampf gegen skinny jeans und Satin. Auch würde die Beschränkung auf ein Kleidungsstück morgens immens viel Zeit sparen, da es keine ad-hoc-Kombinationen aus Absurdistan mehr geben könnte (Jeder, der wie ich keinen Ganzkörperspiegel hat kennt die Blamage, wenn man sich morgens das erste Mal in der Reflektion der einfahrenden U-Bahn sieht). Andererseits müsste ich dann morgens gar nicht mehr aufstehen, weil ich ja reich wäre, gegenüber von David Walliams leben könnte und überhaupt nur mein Teleskop und den Pizzadienst als Kontakt nach außen hätte. Awesome.

Um dem Kulturkreis meines Mannes Tribut zu zollen (Couscous z.B. ist ganz hervorragend), könnten meine Brautjungfern also auch dies tragen, wiederum in Verbindung mit Rollschuhen.









Der Bräutigam könnte sich auch verkleiden, im Grunde genommen sehe ich dafür aber keinen Grund. Er wird also in etwa aussehen wie Marc Anthony.







Dementsprechend werde ich mich an La Lopez orientieren. Ich glaube, sowas ähnliches trug sie 2004 zu dem VMAs.







Meine dritte Ehe werde ich dann, reich geschieden, aus Liebe (bzw. das, was ich dafür halte: unendliche Eherbietung und Unterwürfigkeit mir gegenüber) schließen, und zwar in etwas traditionelleren Outfits, die auch eher meiner Natürlichkeit und unserer gemeinsamen Ernsthaftigkeit diese Verbindung betreffend Rechnung tragen.







Ich mag den enthusiastischen Gesichtsausdruck meines Zukünftigen. If he only knew!
Ich möchte übrigens von dem Willy Weber getraut werden, dessen Auftritte damals bei Linda deMol immer das Kunststück vollbrachten, die Erbärmlichkeit der gesamten vorhergegangen Ringelpiez- Riegenspiele um eine von RTL bezahlte Hochzeit mühelos zu schlagen.
Seit seinem Abschuss durch das Botox-gelähmte Käsegesicht und die Übernahme der Rolle des Schnauzbart-Dialekt-Sonderlings durch Horst Lichter war es auch etwas schwer, den Willy ausfindig zu machen.





Zu den genauen Plänen für die Feierlichkeit dann ein andern Mal mehr. Nur soviel: Singstar wird eine maßgebliche Rolle spielen! Und (wiederum wegen des Kulturkreises meines reichen Ehemannes) körperliche Züchtigungen für falsche Töne. Eine Trefferquote von mehr als 20 Prozent ist dann empfehlenswert, allerdings wenig amüsant für mich.
In other news warte ich seit 2 Tagen darauf, triumphierend mitteilen zu können, dass ich bei H&M ein T- Shirt in S gekauft habe, dass ich tragen kann, ohne das einer von uns beiden größeren Schaden nimmt. Das gute Stück war nicht nur auf 2 Euro reduziert sondern sicherlich auch ziemlich verschnitten. Oder falsch etikettiert. Egal! Ich werde das Etikett jetzt immer mit Absicht raushängen lassen, denn so machen s- sized Menschen das. Habe ich gehört. Mögliche Erklärunges dieses Wunders der Damenoberbekleidung:
1. Ich habe über Nacht den Körper mit Jessica Alba getauscht, was, wie uns Perlen des Kinos wie "Freaky Friday" oder "Switch" gezeigt haben, absolut möglich ist.
2. H&M hat, unbemerkt von der Öffentlichkeit, aufgehört, seine Idealmaße an 12jährigen auszurichten (oder an Jessica Alba, was doch im Grunde genommen aufs Gleiche hinausläuft) und beschlossen, das alte L zum neuen S zu machen, einfach, damit jetzt jeder mal eine Größe 0 Jeans kaufen kann.
3. Diese unfähigen Kambodschanischen Kinder haben die falschen Etiketten an die Shirts genäht, ohne dass UN- Truppen einmarschiert sind, wie es in diesem Fall sein sollte. Typisch.
Rätsel wie diese machen mich nervös. Wenn ich nervös bin, esse ich. Wenn ich esse, passe ich nicht mehr in das Shirt. So löst sich jedes Problem irgendwann von selbst.

Dienstag, 18. September 2007

Look at all the lonely people

Als mich V. heute abend fragte, ob ich sie in eine Friedrichshainer Kneipe begleiten wolle, wo sie die Gage der von ihr gemanagten Band für deren Auftritt auf einer Hochzeit in der Brandenburger Provinz entgegennehmen wollte, ahnte ich noch nichts Böses, wobei es mich schon etwas misstrauisch stimmte, dass eine 4 stellige Summe buchstäblich über den Tresen geschoben werden sollte. Sowas kannte ich bisher nur aus Mafiafilmen, die ich nicht schnell genug weggeschaltet hatte weil ich mal wieder die Fernbedienung nicht finden konnte.
Ganz wie in den Filmen war es dann doch nicht, obwohl der Ehemann tatsächlich Italiener war, wobei er eher wie eine Mischung aus Rocky Balboa und Adriano Celentano aussah als (der einst heiße) Giovanni di Lorenzo, um hier mal die wichtigsten Italiener aller Zeiten aufzuzählen.
Die Eheleute entpuppten sich als saturierte Mittdreißiger mit enormer Freundesschar, die sich wohl eigentlich eingefunden hatte um sich Bilder davon anzugucken, wie sich sich vor 2 Wochen zur Hochzeit besinnungslos betrunken hatten, während sie eben dies gerade wieder taten.
Sie trugen LOGG- Anziehsachen um über die Tatsache hinwegzutäuschen, dass sie viel Geld verdienen, wahrscheinlich als Unternehmensberater oder sowas Obskures. Sofort vermutete ich Drogenverseuchung dieser Clique, was sich bestätigte, als der Bräutigam ein kleines Marihuana-Fest im Fest eröffnete (ich bemerke gerade, dass ich nicht mal weiß, wie das Zeug richtig geschrieben wird...nicht, dass es darauf ankäme, es sei denn, man hat einen Deutschlehrer als Dealer, was wiederum sicherlich ganz interessant wäre).
Die anderweitige Beschäftigung des Italieners brachte uns schließlich 20 Minuten sinnlosen Wartens auf die Kohle ein, die wir mit einem (für mich) recht anstrengenden Gespräch mit der Braut zum Thema "Kulturelle Unterschiede im Hochzeitsring- Business" (offensichtlich gilt man in den USA nicht als verheiratet, wenn man keinen Diamanten trägt. Sounds fair to ME!), Segnungszeremonien (Braut: "Ich bin ja aus der Kirche ausgetreten..." Ich: "Cool." Sie: "Ja, aber mein Vater ist PASTOR und hat uns dann doch GESEGNET!" Täuscht das, oder legen Leute es darauf an, mich zu blamieren?) und Art der Feierlichkeiten verbrachten ("Wir wollten alles sehr Basic, also sind wir mit den Gästen nach der Trauung um einen See spaziert zu einer Koppel, wo es dann so Bierbänke gab, Kuchen und Espresso von einer fliegenden Espressobar aus Berlin." BASIC? Um eine See wandern? Das wär ihr in Vegas nicht passiert.).
Als der Bräutigam sich schließlich daran erinnerte, wer wir waren und was wir wollten, entschloss er sich, wiederum echt filmreif, zur Geldübergabe, die an keinem glamouröseren Ort als der Toilette des Etablissements stattfinden sollte.
Ich gebe dieser Ehe 2 Jahre.
Und zum Schluss für den Kobold ein Manni Ludolf- Klassiker:

Montag, 17. September 2007

that Camden thing....

Das Factory Girl nannte den großartigen Wochenendtrip nach Nordlondon soeben "exzentrisch".


Ist es exzentrisch, eine Wochenendreise mit dem mehrstündigen Kampf im Ausverkauf bei Primark (das bessere H&M), einer lächerlich teuren Fahrt in einem monströsen Riesenrad (die vom Sponsor der Attraktion auch noch als "Flug" verkauft wird, zu dem man "einchecken" muss...es hat GONDELN und steht auf der Erde, verdammt nochmal), dem Suchen von Prominenten vor ihren Wohnhäusern und Lieblingspubs und dem Rumsitzen auf Parkbänken mit Dosenbier weil man sich die örtlichen Weinereien sparen will (und muß) zu verbringen?
Only time will tell. And the Fotostrecke.



Eine Straßenkehrerdiva, die sich noch lasziver gibt als die BSR.







"Schim, Schmammelone...hab ich unwahrscheinlich gerne geguckt früher. Und Schelog Homes."
Manfred Ludolf






And then we finally met Amy Declinehouse! Am Geldautomaten UND in unserem Flieger. Leider weigerte sie sich, die versprochene Überdosis zu nehmen. Dammit.






Kurz das Make-Up aufgefrischt...




Und hurtig ging es zu Walliams-Housen:





Jemand sollte den Camdenianerin nochmal die Fightclub- Regeln erklären. Boxen im Park?





Die britischen Sicherheitskräfte erinnerten mich an irgendjemanden...sie foltern übrigens mit Springseilen. Teuflisch effektiv!






Der Indianer im Hintergrund fantasiert für 15 Pfund 15 Minuten über die Zukunft seiner Kunden. Das schreit geradezu nach einer Tournee über Berliner Flohmärkte.
Wenn schon keine Garage, dann wenigstens Autoohren. Camden geht stilvoll zugrunde!

Primrose Hill- Im Gegensatz zum Prenzlauer, Schöne- und Kreuzberg haufen- und Grillgrubenfrei.
Fazit: Lieb und teuer.

Dienstag, 11. September 2007

No one died...well, at least not physically

Da ist man mal ein Wochenende im Ausland um David Walliams zu stalken und Amy Declinehousens Überdosis live zu erleben sich beim Versuch, einen dieser abartig reichen russischen Oligarchen Nordlondons in eine betrunkene Eheschließung zu quatschen völlig zu ruinieren, schon beenden sowohl Britney Spears als auch ihre deutsche Version (auch sie sang einst und sie war dabei sogar noch furchtbarer als ihre amerikanische Schwester im Geiste) Eva Herman ihre Karrieren, die eine mit einem fürchterlichen Outfit und Gleichgewichtsstörungen, die andere bei den VMAs.
Obwohl beide Downfalls beileibe nicht sonderlich überraschen, sind es doch die Kleinigkeiten, die es mich (nicht wirklich) bereuen lassen, lieber die Straßen von Camden auf der Suche nach David und Amy W. verbracht zu haben als gehässig lachend vor dem Fernsehen/Internet gesessen zu haben als diese beiden Zeitbomben sich selbst zerstörten.
So finde ich es zum Beispiel recht amüsant, dass Frau Herman mit ihren melancholischen Betrachtungen zum Mutterkreuz und anderen präfeministischen Schmuckstücken Aushängeschild dieser Kampagne ist, wobei eine Anti-Nazi Kampagne, die darüber hinaus auch noch Sergej Barbarez und Johannes B. Kerner für sich werben lässt einen geradezu gewaltsam in die sächsische Schweiz treibt, wo man es sich als "Protestwähler" gemütlich machen kann, bis die Locals eines schönen Abends mal kurz anzünden, einfach, weil man mehr als 20 Kilometer Anreise zu ihrem schönen Dorffest hatte. Oder so ähnlich.
Nun aber endlich das Update zu meinem Friseurbesuch in Camelot letzte Woche.
Schon als ich den von mir aufgrund seines annehmbaren Preises von 10,50 Euro pro Schnitt gewählten Budget- Friseur mit dem Charme einer Bahnhofshalle betrat, wusste ich, zu wem ich NICHT wollte:
Ein sehr heterosexuell (da nach Marzahn, soll heißen: Asi-Auswasch-Jeans, Basecap) aussehender, nervöser, kleiner Typ, der sich gerade an Strähnchen versuchte und sich dabei mit seiner aktuellen Kundin über ihre bevorstehende Reise nach Marbella unterhielt.
Natürlich hatte ich dann mit ihm das Vergnügen, was sich bereits beim Haarewaschen als Problem erwies, da er (wie so viele andere Vertreter seiner Zunft) nicht verstand, dass das Kommunikationsvermögen erheblich eingeschränkt ist, wenn man einshampooniert und seine Tasche umklammernd den Kopf im Nacken auf einem Stuhl sitzt und eine Dusche fließt.
So gestaltete sich das Gespräch über unsere unterschiedlichen Vorstellungen meine Frisur betreffend recht schwierig, was sich jedoch, wie durch ein Wunder, eher positiv auf das Ergebnis auswirkte.
Bevor ich dieses allerdings bewundern konnte, stand mir eines dieser furchtbaren oberflächlichen Friseurgespräche bevor, die sich in diesem Fall durch übermäßige Offenheit (seinerseits) und erhebliches Desinteresse in Kombination mit morbider Faszination (meinerseits) mischte.
So eröffnete der Marzahn- Coiffeur den Monolog über sein Leben mit den (rhetorischen) Fragen, warum er denn keine Frau finden könne, ob es denn nicht mehr modern sei, Frauen direkt anzusprechen, er zue dies, und keine würde ihn erhören.
Ohne eine Reaktion von mir abzuwarten (die zugegebenermaßen in Schulterzucken und dem vermessenen Gedanken "Bitte, lass das keine Anmache sein!" bestand), fuhr er damit fort, mir mitzuteilen, dass er sich vor kurzem nach 6 Jahren getrennt habe und seitdem auf der Suche sei, allerdings sei es schwer für ihn, beispielsweise jemanden auf der Arbeit oder im Freundeskreis zu treffen, da er "alles ganz strikt voneinander trennt: Beziehung, Freundeskreis, Arbeit".
Spätestens jetzt sollte jedem klar sein, dass der Typ ein ernsthaftes Problem hatte.
Auf meinen (unberufenen) Tip hin, es doch mal in der "Disco oder so" zu versuchen (er sah nicht nach Clubs aus), meinte er, da könnte er nicht hingehen, da er dann sterben würde. Mit dieser dramatischen Einleitung eröffnete er mir ein nächstes Kapitel in dem Buch, das mich nicht interessierte und das er sein Leben nennt: Seine vergangene Drogen- und Alkoholsucht.
Jeder Gang in ein Tanzlokal sei für ihn ein "Höllentrip" (ist es das nicht auch für Nicht-Süchtige? Der Anblick von Size 0- Mädchen kann ja wohl jeden in den Selbstmord treiben), den er nur mit Hilfe seines besten Freundes überstehe, welcher darauf achtete, dass er nicht rückfällig werden würde, womit sich die guten Taten dieses Samariters damit allerdings bereits erledigt hätten:
"Manchmal will mich mein Freund verarschen und küsst mich dann auf den Mund oder fässt mir an den Hintern wenn ich gerade eine Frau ansprechen will. Die denkt dann natürlich, ich bin schwul und es geht nichts mehr. Naja. Er findet das halt lustig."
Ich dachte, damit wäre der komödiantische Höhepunkt seiner Schilderung bereits erreicht, wurde jedoch eines besseren belehrt, als er anfing, von seinem Hobby zu sprechen:
In seiner Freizeit ist er Ritter, wobei er nicht "über Märkte bummelt und so" sondern sich dank langjährigen networkings in der Mittelalterszene am Wochenende in Rüstung und Kettenhemd wirft und sich dann mit Gleichgesinnten an "geheimen" Plätzen trifft um aufeinander einzuschlagen.
Er betonte mehrfach, dass er einer dieser "respektlosen" Typen sei, die auch mal den (Nerd- Wort einfügen) Meister (?) eines anderen Clans (????) herausforderten, auch auf die Gefahr hin, dann ordentlich auf die Fresse zu kriegen (ich persönlich glaube, dass er deshalb überhaupt nur teilnimmt an diesem Fightclub für Marzahner und die, die es werden wollen).
Wahrscheinlich hätte ich seinen Ausführungen noch aufmerksamer gelauscht, hätte er nicht die ganze Zeit mit einer Schere an meinem Kopf herumgefummelt aber so nickte ich nur und betete stumm, dass er nicht auf der Suche nach Crack- Geld in meinem schmalen Portemonnaie anfangen wollen würde.
Die Euphorie meinen neuen Haarschnitt betreffend könnte also auch mit meiner Erleichterung darüber, noch am Leben zu sein zusammenhängen. Aber wer will das schon so genau trennen (können).
Darüber hinaus: stay tuned für den ultimativen Bericht über den Ballermann der Gothikfans, als der sich Camden entpuppte.

Donnerstag, 6. September 2007

reproduction is overrated anyway

Als ich heute morgen nach ca. 4 stündigen, alkoholisierten Halbschlaf durch die Schlagbohrmaschine am Fenster über meinem Bett erwachte, wusste ich, dass mein schöner Plan, beim Betriebsfest der Affenhölle nicht "zu übertreiben" (was eine große Verstellungskunst meinerseits erfordert hätte, von der ich mir nicht sicher bin, sie überhaupt aufbringen zu können) um dann heute in aller Ausführlich- und Besessenheit den morgigen Trip nach Walliamsland zu planen, gescheitert war.
Stattdessen starre ich nun auf die Füße der polnischen Fachkraft, die da gerade die Fassade ruiniert und erwäge, das Fenster aufzureißen und den Typ mit einem beherzten Schubser in den nicht vorhandenen Schuttcontainer 3 Etagen tiefer zu verfrachten, was uns in die Liga "utopische Allmachtsfantasien" und damit zum Betriebsfest und meinem Auftreten dort führt.
Soweit ich mich erinnere, habe ich niemanden ernsthaft beleidigt oder getreten, was insofern erstaunlich ist, als dass meine krankhafter Ehrgeiz in Bezug auf Tischfussball (die einzige Sportart, die ich einigermaßen beherrsche) ernsthaft herausgefordert wurde und ich einmal sogar verlor, was nicht halb so schlimm gewesen wäre, wenn es nicht gerade einem Italiener gelungen wäre, mich von meinem Siegestanz abzuhalten.
Jenen erwähnte ich im Laufe des Abends ungefähr 45mal, davon 43mal gegenüber meinem direkten Vorgesetzten. Hat hier irgendjemand "Stromberg" gesagt?
Erwähnenswert wären weiterhin die Tatsache, dass bei einer weiteren Kollegenbespielungsmaßnahme, die tatsächliche körperliche Aktivität UND einen Ball von normaler Größe beinhaltete (Umstände, die das Ganze für mich nicht unbedingt vergnüglich machen...ich finde, jeder Sport ist irgendwie schöner, wenn er potentiell sitzend und mit Miniaturequipment betrieben werden kann, womit ich aber nicht auf Schach anspielen möchte, denn darin versagte ich jämmerlich einst mit 7 in der zuständigen AG) der Oberchef sich nicht nur überraschend dazu entschloss mitzuspielen sondern darüber hinaus mir im Spiel direkt gegenüberstand und irgendwann einen Ball mit 546 km/h direkt auf meine Eierstöcke jagte.
Ich schrie entsetzt auf, einige Leute drückten ihr Mitgefühl aus, aber im Grunde genommen dominierte wohl die Angst davor, dem Chefballverhinderer zuviel Mitgefühl auszudrücken um nicht als illoyal zu gelten oder das Unwissen darum, dass nicht nur Männer Weichteile haben.
Zu den vergnüglichen Seiten des Abends zählten die Momente, in denen ich auf einem Balkon sitzen durfte, der mal Adolf Hitler gehört hatte, mein Aufbau eines Alkoholorgel aus Sekt-, Wein- UND Bierglas, die ich sehr synchron bediente sowie die After Show Party mit ausgewählten Mitaffen an einem Spätimarkt in Friedrichshain, bei der ich irgendwann den Büdchenbesitzer dazu zwang, mich auf sein Dixieklo zu lassen und ihm dafür ein recht großzügiges Trinkgeld spendierte.
Das Update zu meinem Friseurbesuch auf der Insel des Doktor Moureau folgt nächste Woche, es sei denn, alles läuft wie vermutet ab, und ich bin dann eine obdachlose Stalkerin in Camden. Keep your fingers crossed for whatever!

Dienstag, 4. September 2007

What kind of fuckery is this?

Als ich letzte Woche in der mitteldeutschen Provinz (ich darf das sagen, ich komm da her) weilte, erreichte mich ein Anruf der Mitbewohnerin, die vom Aufbau eines Baugerüsts an Vorder- UND Rückseite unseres Hauses quasi über Nacht überrumpelt worden war. Mit unverhohlener Unzufriedenheit angesichts des morgendlichen Starrens in die vergnügten Gesichter osteuropäischer Bauarbeiter, die ihr quasi ins Schlafgemach winken konnten, berichtete sie mir, dass selbst die Hausverwaltung nichts von diesem seltsamen Sanierungsblitzkrieg gewußt hätte als sie dort empört anrief, um mal nach "näheren Informationen" zu fragen.
Wie sich herausstellte, hatte der von der Hausverwaltung eingesetzte etwas dubiose Landadlige, der uns schon länger unangenehm aufgefallen war, u.a. weil er in der WG sofort eine Art Liebeswohnbeziehungsgemeinschaft vermutete (was sie NICHT ist, obwohl ich manchmal vermute, dass wir nochmal enden wie Baby Jane und ihre Schwester), wohl ohne Wissen seines Arbeitgebers seine 12 Lieblingsfirmen Polens angerufen, um nun auch Fassade und Fenster so zu vergewaltigen, wie sie es zuvor mit den Türen beim Innenausbau geschafft hatten.
Ich war übrigens nicht halb so sauer über diese Renovierungsüberraschung wie die Mitbewohnerin, harre ich doch seit Unterzeichnung des Mietvertrags, in dem ein Balkonanbau erwähnt wurde, genau diesem freudigen Ereignis, u.a. um einen überdimensionalen Weihnachtsbaum darauf zu verstauen.
Jedenfalls konnte ich ihre schlechte Laune nicht so recht teilen, was aber auch daran gelegen haben könnte, dass mich ihr Anruf auf einer ausgesprochen gut gepflegten Minigolfanlage in Leipzig erreichte, auf der ich gerade die von mir hochgeschätzte Gisela S. (so nennt sie sich rätselhafterweise in ihren seltenen Kommentaren in diesem virtuellen Kaffeekränzchen oberster Güte) zu Ehren ihres Geburstages gewinnen ließ. Dabei nahmen wir das Spiel erheblich unernster als 99% der Restspieler, die allen Ernstes glaubten, auch wenn ein "Mini" davor stände, sei es ein Sport, kleine Bälle über kleine Berge in kleine Löcher zu bugsieren.
Einige dieser traurigen Gestalten hatten sogar eigene Schläger dabei und schienen auch noch stolz auf ihr semi-professionelles Equipment, als sie sich über anstehende Turniere und andere Ärgernisse unterhielten. Was mich dabei wirklich traurig stimmte, war die Tatsache, dass diese Menschen alle noch weit unter 20 zu sein schienen. So jung und schon so korrumpiert. Und dann auch noch von einer Minisportart! Besonders interessant waren auch einige der anwesenden Eltern, die ihre Kinder mit solch Eislaufmütter-erprobten Sätzen wie "Nun streng dich mal richtig an, Hans Peter!" zu motivieren suchten.
Ich war nicht zufrieden.
Da ich befürchte, soeben einem von den Bohrgeräuschen vor dem Fenster unterstützen Migräneanfall zu erleiden, poste ich (vielleicht) später weiter. Bis dahin verabschiede ich mich mal kurz in die Übelkeit.
Nachtrag
2 Stunden, 2 Neuranidal, 1 dolormin extra und 1 vomacur später: Die Apothekerin meines Vertrauens (zu der sie, wie so oft in meiner von Faulheit geprägten Welt wurde, weil sie in unmittelbarer Nähe der Wohnung ihre pharmazeutischen Dienste feilbietet) und ich sind uns einig: Heute hatte ich meinen ersten Migräneanfall. Yeah! Ich kann den impliziten Glamour dessen auch nur aufgrund der himmlischen Erzeugnisse der Pharmaindustrie, die sie mir soeben für knappe 10 Euro verkauft hat, worshippen und hier festhalten. Damit bin ich so etwas wie die Amy Winehouse des ganz, ganz kleinen Mannes, würde ich sagen, denn ich fürchte, wir geben, im Verhältnis zueinander gesehen, genausoviel unseres Wochenbudgets für lustige Chemie aus.
Speaking of Amy Declinehouse: Nächstes Wochenende ist es endlich soweit...der Trip nach Nordlondon, der maßgeblich dem stalken Prominenter gewidmet sein soll und mich finanziell endgültig ruinieren wird (nur soviel: Im Hotel, das ich fast ausschließlich aufgrund seiner Lage im Prominententummelplatz Primrose Hill buchte, werde ich NICHT frühstücken können bzw. sehe ich nicht ein, das, was ich in Berlin für eine ganze Woche Frühstück ausgebe dort an einem Morgen zu verpulvern) steht kurz bevor. Ich habe schon gewissenhaft die Pubs von Frau Winehousens größten Eskapaden aus dem Internet "recherchiert" und harre der viel zitierten gewalttätigen Ausbrüche ihrerseits.
Auch plane ich, stundenlang vor David Walliams´Haus herumzulungern in der Hoffnung, ihm damit begreiflich zu machen, dass ich die ideale Ehefrau und/oder persönliche Assistentin für ihn wäre...ich glaube kaum, dass meine Besessenheit sich negativ auf unser Verhältnis auswirken würde.
Überhaupt werde ich jegliche mit Personenschützern verbundene Aktivität meinerseits auf medikamentöse Einwirkung und meine brandneue Migräne zurückführen können. So hat eben alles eine gute Seite.
Ich fürchte, ich werde wahnsinnig.