Gut, getanzt habe ich nicht. Es waren aber knicksen involviert, Stimmenimitation und das Streuen hanebüchener Gerüchte. Ich rechne täglich mit einer Kündigung.
What else? New York wird überbewertet, zumindest was seine Zugehörigkeit zur zivilisierten Welt angeht. Nur soviel: Gegen JFK wirkt Tegel wie ein futuristisches Muster an Effizienz und Sauberkeit. Nennt mich Deutsch, aber ich finde es irgendwie deprimierend am größten Flughafen der größten Stadt der USA anzukommen, nur um in braun gestrichenen Wartehallen, von deren 40 centimetern hohen Decken es tropft und schimmelt auf mies-gelaunte Asiatisch-Amerikanische Beamte der Homelandsecurity zu warten, die wort- und grußlos meine Fingerabdrücke abnehmen nur um mir wahrscheinlich irgendwann ein Drogenvergehen anhängen zu können wenn ich mich despektierlich über ihr Verhalten oder die Idiotie ihrer Mitbürger äußere. Was ich hiermir tue. To put it mildly: Die Hellsten sind die Amerikaner nicht. Sie lassen ihre U-Bahnhöfe in einen Zustand, den ich mit dem Begriff "Vorhölle" bezeichnen möchte, und ich kann es auch irgendwie nicht als tröstlich betrachten, dass sie ÜBERHAUPT ein öffentliches Nahverkehrssystem haben. Das Ding ist, sie könnten es genausogut NICHT haben, betrachtet man die katastrophalen Zustände unter Tage. Mehr als einmal fühlte ich mich wie ein Fluchthelfer an der innerdeutschen Grenze, so dreckig, stickig heiß und voll von absurden Gerüchen waren diese Bahnhöfe, wobei das Fehlen sämtlicher Fahrpläne nur dadurch relativiert wird, als dass es nicht mal EINE VERDAMMTE UHR gibt auf einem dieser Wartehallen in die Verdammnis. Ich meine, was anderes als eine verdammte UHR braucht es in einem Bahnhof außer vielleicht noch den verdammten Zug?
Ich war NICHT zufrieden. Das steigerte sich noch, als ich am letzten Tag meines Aufenthalts den Hotelconcierge, eine Mischung aus Robin Williams in One Hour Photo und irgendeinem Jim Carrey-Charakter fragte, wie er die Holiday-Fahrfrequenz der U-Bahn einschätze und er mir lapidar mitteilte "I don´t use the Subway. It´s DIRTY." So wurde mir meine Unfähigkeit, es den Locals gleichzutun und Strecken ab 2 Meter eher mit dem Taxi zu fahren als auch nur einen Schritt zu laufen oder die Bahn zu nehmen, als idiotische Schrulle ausgelegt.
Abgesehen von der Idiotie einer Großteils ihrer Bewohner, der Verratztheit seiner Bahnhöfe, der Vorliebe für absolut sinnlosen Krach (es wird grundsätzlich per Freisprechanlage telefoniert, auch und vor allem während man seinem Job des Toilettenpapierwechselns in Loebs Boathouse im Central Park nachgeht, why not), der ständigen Schlechtgelauntheit und Bereitschaft zum Abzocken im Dienstleistungsbereich wars dann aber doch ganz schön.
Beweise:
4 Kommentare:
Good to have you back, I missed you! Hörte darüber hinaus, dass Du gestern auch in der Stadt Deiner Wahl gemockt wurdest - Die Gays sind jetzt wohl die New Yorker Berlins...
Der schnippische Unterton entgeht mir nicht...und trotz morgendlicher Abweisung an der Tür des Schwulenclubs meiner Wahl samt Nachhauseweg im strömenden Regen: Ich heart Berlin.
Es ist nur die Verzweifelung die aus mir spricht: Wenn die Berliner sich gegen ihre eigenen Einwohner verschwören, wir es doch viel leichter, in die byrische Provinz zu ziehen.
Das verbiete ich dir. Wie, Bayern?
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