Sonntag, 1. März 2009

Jeden Tag ein Grund zu Feiern

Random story of the day: Mich träumte, Wolfgang Tiefensee würde mein Geburtstagsfest ausrichten. In meinem Traum war er circa 1,50 Meter groß und irgendwie so halb in mich verknallt, zumindest versicherte er mir mehrfach nachdrücklich, "diese eine Liegenschaft vom Bund" für meine Fete und mich sichern zu können. Die "Liegenschaft" bestand dann aus einer Gastwirtschaft, wie man sie gerne im ländlichen Ostdeutschland findet, d.h. sie wurde das letzte mal 1970 eingerichtet. Von blinden Furnierenthusiasten. Das Fest kam irgendwie auch nicht richtig in Gang, die weißbeschürzten Kellnerinnen, die massenhaft orangene Luftballons aufhingen, waren die enthusiastischsten Teilnehmer des Abends. Ich hoffe, dies ist kein Omen für das echte Fest, das ich dieses Jahr unter dem Motto "Eine betrunkene Sedgway-Fahrt in Affenmasken durch Berlins Regierungsviertel" steigen lassen möchte, wobei das Motto wörtlich zu nehmen ist.





Ich kann bei Interesse übrigens haarklein auseinanderklamüsern, welch glamouröse Detail meines aufregenden Lebens mein Unterbewusstsein zu jener Melange des Grauens animierte, bis hin zu den orangenen Luftballons. Das ist bedenklich, daher sofortiger Themenwechsel. Lektion der Woche: Facebook ist eine Oase der passiv-aggressiven Beschäftigungstherapie. So wurde ich kürzlich schnöde entfreundet nachdem ich gewagt hatte, der Selbstausbeutung eine Grenze zu setzen und eine Bitte um Pressetexte, die mit den Worten "Ich habe mir bereits ein paar Interviewfragen selbst gestellt." eingeleitet wurde, höflich abzulehnen, auch und vor allem weil es das Privileg nicht-bezahlter Arbeit ist, dass man im Gegensatz zu Erwerbsarbeit Egotritte (wie die sehr zutreffend in einem wundervollen Blogpost nebst Kommentaren beispielhaft geschilderten worst jobs ever) nicht in Kauf nehmen muss sondern mal probeweise aufrecht gehen kann. Soll heißen: Wenn ich schon den Luxus habe, mir angesichts Wir-arbeiten-hier-alle-auf-Freundschaftsbasis meinen Ausbeuter aussuchen zu dürfen und dabei nicht dumpfer Auftragserfüller bin (zumindest nicht in meinem Verständnis von kreativer Arbeit), dann tu ich das. Wenn das einer ohnehin eher losen echt-Bekanntschaft den virtuellen Todesklick gibt, bitteschön. Infantilität gibts eben nicht nur offline.
Ansonsten bin ich jetzt scheinfrei und das mit 1,0 in der letzten Hausarbeit meines (Erst?-)Studiums. Es fühlt sich seltsam nichtssagend an. Mit anderen Worten: Ich bin innerlich völlig tot. Das konnte ich auch gestern abend feststellen, als ich bei den mittels erfolgreich erramschten Restkarten für Faust in der Staatsoper statt ergriffen der Musik zu lauschen einzig die Ähnlichkeit Mephistos mit Mark Medlock bzw. Fausts mit Max Medina aus den Gilmore Girls bewunderte.




Immerhin: Meine Sitznachbarin berichtete danach, sie habe 3,5 Stunden versucht die "Knoblauchpupse" ihrer anderen Nachbarin zu ignorieren wobei sie noch "dankbar" für die Knoblauchnote gewesen sei. Wieder ein Grund, dankbar zu sein: Das Losglück, was meinen Platz blähungsunbehelligt lies.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Congratuwelldone! Ich gratuliere zu guten Noten, Scheinfreiheit und der Idee der Geburtstagsgestaltung, auf die ich mich schon jetzt freue. Denn ich möchte den Affen auf jeden Fall halten. Und mit zu Lily Allen kommen, es ist ein Sonntag...

Anonym hat gesagt…

oh my goodness! du glückliche!!! scheinfrei, das wird mein traum in den nächsten 5 jahren bleiben.

Anonym hat gesagt…

Scheinfreiheit=> Weg zur Prüfung=> Abschluss=> Hartz 4. Oder seelenloser Zombiejob. Oder guter Job, an den ich meine Leben verkaufe. Ich weiß doch auch nicht. It seemes the natural thing to do.