Mittwoch, 20. Mai 2009

At the risk of being rude

Ich werde niemals in der Church of Jane Birkin auftauchen, schließlich war es der Kobold S. und nicht ich, der letzten Samstag abend im Supamolly von einem schmierig wirkenden Franzosen in Elvistolle, engen T-Shirt und Hornbrille fotografiert wurde zum Zweck der künstlerischen Verewigung in dieser nicht näher beschriebenen Pseudoreligiösen Vereinigung. Warum es mir wichtig war, von einem solchen Schmierbolzen attraktiv gefunden zu werden (oder zumindest attraktiv genug um für ein zwielichtiges Fantasie-Kunstprojekt ausgebeutet zu werden), weiß ich bis heute nicht, ich glaube, es ist so, dass ich ein sehr schlechter Mensch bin. Wie sonst erklärt es sich, dass ich den Kobold, der, im natürlichen Drang wissen zu wollen, wo er demnächst sein Konterfei bewundern dürfe, die virtuellen Kontakdaten des Franzosen zu erpressen suchte, zwang, jenen Vorgang zu beschleunigen. Gut, die Anwesenheit eines nicht minder schmierigen blonden Typen, der sich unaufgefordert zu uns gesetzt hatte und sich u.a. mit der Frage nach unserer sexuellen Orientierung innerhalb der ersten 5 Minuten disqualifiziert hatte aus der Liga derjenigen, mit denen ich freiwillig Tisch teile (von Bett mal ganz zu schweigen), kam erschwerend hinzu. Die Situation endete so grotesk wie sie angefangen hatte: Der fotografierende Schmierling gab nicht dem Kobold, sondern dem blonden Schmierlappen seine Visitenkarte (die beiden wollten sich gegenseitig noch bei anderer Gelegenheit als jener Bullshit erzählen), der Kobold sollte leer ausgehen, obwohl er es doch war, der fotografiert worden war. Der Franzose hatte offenbar nur 5 Visitenkarten von sich anfertigen lassen. Jemals. Lösung des Problems war schließlich Auslöser der odd situation in the first place: Eine Digitalkamera. Mit jener wurde die Visitenkarte abfotografiert. Von wem zu welchem Zweck weiß ich nicht mehr, da stand ich schon an der Tür zum Konzertraum. Schließlich waren es nur noch 2 Stunden bis Edie Sedgwick auftreten sollten, eine Washingtoner Band, deren Sänger sich mittels Tragen von Glitzerkleidchen als Reinkarnation der Warhol-Muse ausgibt. Das Konzert brachte das, was mir kürzlich häufiger passierte: Selbstekel angesichts der Betrachtung des Rest-Publikums und des darauf bauenden Schlusses, mit jenen Menschen assoziiert zu werden. Schlechte, uninteressante T-Shirts. Schlechte, uninteressante Frisuren. Ich: Schlecht und uninteressant. Die Band: Redundant bis mittelmäßig mit einem Drall ins Unterirdische als einer der Konzertgäste ob des Tragens von Ohrhörern mehr oder weniger verarscht wurde. Künstler, die Menschen beleidigen, die ihnen Geld geben: Ich bin euer Freund nicht. Zumindest, wenn der Geldgeber uninkorporiert ist.
Das war alles ziemlich wirr. In einer Woche wirds besser. Denke ich. Prüfungszeit und so. Am Ende noch was Nettes.


3 Kommentare:

kobold hat gesagt…

hey, aber immerhin hast du der (zweifelsohne SEHR GUTEN band) kein geld in den künstler-rachen geworfen. immerhin hättest du das als positiv herausstellen können.

der abfotografierer der visitenkarte war der blonde typ. und er schaffte es NICHT. keine ahnung, was man da alles falsch machen kann. schlußendlich schrieb ich mir die mailadresse von der visitenkarte ab.
nach nochmaligem überdenken des abends werde ich dem elvistyp jedoch nicht schreiben...
er trank aus meiner flasche!!!!!
und ich sagte wie immer ja!!!!!

la bonette hat gesagt…

hahahaha. ja, das hatte ich ego-sau vergessen zu erwähnen. wir hatten gästelisten-plätze. das aber auch nur aufgrund deiner übermenschlichen sexuellen anziehungskraft, denn die plätze kamen von r., der einst unsterblich in dich verliebt war. oh, kobold. ich dachte übrigens, der elvis sei schwul.

kobold hat gesagt…

richtig, EINST!