Samstag, 7. Juli 2007

Kindertag mit Sigmar Gabriel

Gerade muss ich feststellen, dass ich die heutige Folge (ich sollte es besser "Wiederholung 25 Jahre alter Episoden in einem irgendwie erbärmlichen Versuch, Klausjürgen Wussow zu ehren") der Schwarzwaldklinik bereits vor 2 Wochen gesehen habe, als das ZDF sie in einem ERSTEN, irgendwie erbärmlichen Versuch, Klausjürgen Wussow zu ehren, sendete. Es ist sehr dramatisch: Professor Brinkmann muss sich entscheiden, ob er zuerst einen verunglückten Mann von der Bergwacht (nennt man die eigentlich "Bergwächter"? Das wäre ziemlich albern.) oder einen Sträfling mit aufgeplatzten Magengeschwür operiert.
Ohne das Ende verraten zu wollen, kann ich sagen, dass der Professor seinem ärztlichen Gewissen folgt, auf bürgerliche Moralvorstellungen pfeift und damit die gesamten Schweinejournalisten des Glottertals gegen sich aufbringt. Welch interessante Parallele zu Klausjürgen Wussows realen Leben, betrachtet man nur seine rätselhafte Hochzeit mit Sabine "Witwe" Scholz oder den gemeinsamen Wunsch des Paares, den Affen Charly aus der gleichnamigen ZDF- Serie zu adoptieren (eine Tatsache, auf die mich erst die Andere aufmerksam machen musste):
http://netzeitung.de/entertainment/people/200003.html
Ich möchte an dieser Stelle nicht darauf eingehen, was es bedeutet, dass ich an einem Samstag Nachmittag nichts besseres zu tun habe, als jene liebenswerten, aber gleichzeitig auch völlig nutzlosen Fakten an dieser Stelle wiederzugeben. Inzwischen sollte jeder, der diesen Blog halbwegs regelmäßig liest (also alle 4) wissen, dass sich mein soziales Leben in erster Linie in einer traurigen Scheinwelt zwischen Fernseher und Internet abspielt. Und natürlich Schwimmhallen, wobei auch dies wiederum auf eine mit dem Fernsehen und Internet verbundene Manie für einen gewissen britischen Schauspieler verbunden ist.
Beim gestrigen Training mit dem Factory Girl, das sich standesgemäß mit einer gelben Badekappe der Chlorangriffe auf ihr hochgeschätztes Haupthaar erwehrte, kam es wieder zu unschönen Zwischenfällen, die uns beide semi-professionellen Schwimmfreaks zum Opfer fallen ließ.
Der typische Freak ist männlich, zwischen 20 und 30, trägt eine sehr knappe Badehose, die allerdings wenig heiß aussieht, da sie nur einen Teil dessen verhüllt, was man knapp mir "übermäßiger Körperbehaarung" ausdrücken könnte und trägt eine Schwimmbrille, die nicht nur absolut bescheuert aussieht sondern auch während des Schwimmens im warmen Wasser mörderlich beschlägt, was der angestrebten Professionalität insofern Abbruch tut, als dass der Freak nichts mehr sieht, somit oft nur Centimeter vom Beckenrand sein Tempo drosselt und manchmal auch mit Karacho dagegen donnert.
Eine Badekappe braucht der Freak nicht, er hat eine Halbglatze, auf deren Stromlinienförmigkeit er irgendwie stolz zu sein scheint.
Der Freak geht nicht in den Olympiasportpark, um sich dort auf einer 50 Meter Bahn auszutoben, sondern besteht auf der winzigen Wohngebietsschwimmhalle, um auch sicherzugehen, dass seine Profi- Schwimm-Künste die luschigen Omas und Studenten, die sich dort normalerweise rumtreiben, auch ordentlich in die Ecken des Beckens drängen und irgendwie stark beeindrucken.
Zu diesem Zweck schwimmt er seinen eigenen Freistil, eine Mischung aus Schmetterling und Kraulen, oder jedenfalls das, was er dafür hält.
Dabei geht er sicher, dass durch sein kraftvolles, aber irgendwie unbeholfen wirkendes Geplansche auch noch der letzte Idiot, der es wagt, sich gleichzeitig mit ihm im Wasser zu tummeln, genug Wasser ins Gesicht kriegt, um zunächst kurz zu erblinden und dann fast zu ertrinken.
Der Freak schwimmt sehr schnell, allerdings nur für circa 5 Minuten. Dann pausiert er schwer atmend am Beckenrand und sammelt Kraft für sein nächstes Werk der Zerstörung, was zum Beispiel in "Rückenschwimmen mit Schallgeschwindigkeit" bestehen kann. Dabei geht er sicher, soviele Unbeteiligte wie irgend möglich anzurempeln, zu treten oder einfach nur sinnlos vollzuspritzen.
Als der um sein Leben kämpfende Kollateralschaden, der ich in diesem Momenten bin, verachte ich die Freaks natürlich ohne Ende. Aber mehr als stumme Todesblicke auszusenden habe ich bisher nicht gewagt. Was sollte ich auch tun? Ihre Badehosen zerreißen? Ihre Handtücher oder Spindschlüssel stehlen? Alles sehr gute Vorschläge von mir selbst, die gerne noch ergänzt werden dürfen.
An dieser Stelle noch ein großartiges Zitat des Factory Girls, dessen Badekappenmodell kurioserweise in einer zugegebenermaßen rüschigeren Version auch von der ältesten Frau im Becken, einer circa 120 jährigen vor sich hin paddelnden Rentnerin getragen wurde:
"Der Typ auf der Bahn neben uns, dieser weißhaarige, der erinnert mich irgendwie an Prinz Frederic von Anhalt. Gerade hat der mich so beängstigend angestarrt und ich schwöre: Als er seine Schwimmbrille abmachte, fing es übelst an, nach "alten Mann" zu riechen."
Für diese Art von Beobachtungen nimmt man auch gerne die Freaks in Kauf.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Leider hast auch Du mal wieder die eigentliche Frage nicht beantwortet: Hat KJW jetzt den Affen Charly adoptiert, und wenn ja, übernimmt Wittwe Scholz nach seinem tragischen Tod nun die Verantwortung für das gemeinsame - Kind, äh, -ersatz, oder was?!
Professor Brinkmann wusste sich mit einer Gegendarstellung übrigens gegen die Schweinejournalisten zu wehren, womit er eindeutig mehr Verstand bewiesen hat als gewisse andere, die Affen nicht liebevoll adoptieren wollen, sondern sie in einer Affenhölle halten: http://www.vgt.ch/vn/0401/schimpansen-versuche.htm

Anonym hat gesagt…

Ich glaube, er hat den Affen "Benjamin" genannt und seiner Exfrau Yvonne vor die Tür gestellt.

Anonym hat gesagt…

Du hast mindestens 7 regelmäßige Leser soweit ich das überschaue ... also reg Dich nich auf ... ich habe nur 3!!!

Ach Prinz Frederik ... das war echt gruselig und eklig!

Du hättest noch die Versicherungsvertreter erwähnen sollen, die erst um 20.00 kommen um mit dem Spätschwimmertarif zu sparen ... HATE 'EM!!!

Ich fand es sonst sehr schön. Trotz der von Dir beschriebenen Idioten und der wannabe Franzi van Almsick Kopie sowie den osteuropäischen Single Damen, die alleine dorthin kommen... ob sie eher an den Versicherungsvertretern oder an Prinz Frederik interessiert sind? ... man weiß es nicht!

My request for some hotties was not granted ... grrrr ...

Meine Badekappe hatte damit übrigens ihren ersten und letzten Auftritt, da mein überaus kostbares Haupthaar trotzdem nass wurde. Da ich schwimmen sehr mag, sage ich mir jetzt: I'm willing to take that risk.

I hope I don't end up regretting it deeply!

PS none of the freaks would make it across the Channel!

Anonym hat gesagt…

Da wäre ich mir nicht so sicher...sie sahen zumindest alle sehr determiniert aus.

Anonym hat gesagt…

Ja, aber nach 5 Minuten geht denen doch die Puste aus...