Dienstag, 30. Januar 2007

Heißheit schlägt Office- Paket- Bedienungs-Schwäche oder Das Böse hat die Zeit sich auszuruhen

Von Zeit zu Zeit kommt es vor, dass ich mich Knall auf Fall in jemanden „vergucke“, wie man zu meiner Zeit zu sagen pflegte. Nur in Ausnahmefällen ist dies eine Person, die auch außerhalb des Fernsehens existiert (Luke Danes, Dr. Mac Dreamy, Fox Mulder und Gil Grissom sind nur einige der leidigen Normalvorkomnisse), jedoch aus läppischen Gründen wie großer Prominenz, geographischer Entfernung und der daraus resultierenden generellen Unwahrscheinlichkeit eines etwaigen Zusammentreffens unserer füreinander bestimmten Wesen unerreichbar bleibt. Ich möchte hier nur einige traurige Beispiele wie George Clooney, Hugh Grant und Giovanni di Lorenzo nennen, von denen ich zeitweilig recht angetan war, was mich beispielsweise dazu brachte, Pläne für verzweifelte Seenots-Aktionen zu planen à la „Im Brautkleid in den Lake Como- wie ich es schaffte, vor George Clooneys Bodyguards zu ertrinken.“
Schlimm wird es, wenn l´homme du jour zwar unheimlich prominent und generell unerreichbar ist, jedoch entscheidende Faktoren wie geographische Entfernung wegfallen, wobei ich Wert auf die Feststellung lege, dass ich jene Situation nicht bewußt herbeiführen würde, indem ich mich beispielsweise der unwürdigen Stuation eines Besuchs am Roten Teppich einer Filmpremiere o.ä. aussetzte.
Was aber was soll ein Mädchen tun wenn der großartige Prominentenanwalt Dr. Matthias Prinz (der sich aufgrund der wissenschaftlichen Fahrlässigkeit meiner Universität auch „Professor“ nennen darf) ein großartiges Blockseminar abhält, zu dem man gehen muß um überhaupt jemals die Aussicht auf das Ende des Studiums erreichen zu können, und sich dann eine objektive Eins in Heißheit verdient? Die Antwort: Sie geht hin und wird quasi geblendet von diesem Prachtexemplar eines Robin Hoods, der den Reichen nimmt um es den Reichen zu geben.
Die von mir zunächst gehegte Vermutung, dass ich Heißheitspunkte aufgrund Tendenzen zur Männerbrust abziehen müßte, stellte sich heute als perfide Täuschung heraus: Der Mann drückt einfach nur das Kreuz so ordentlich durch, wie man es seit 1945 1975 bei niemanden mehr gesehen hat und daher verdängt hatte, dass noch was anderes geht als schlurfende Hängeschultern beim Mann an und für sich (Gerhard Schröder hatte diese Heißheitstaktik einst auch verstanden). Er trägt Unterhemden, aber das könnte man ihm abgewöhnen. Fashionmäßig ist der völlig un-ergraute Ritter des Rechts ansonsten weit vorne dabei mit einem Mix aus Lässigkeit (Jeans) und edlem Oberbekleidungszwirn sowie einer irgendwie elegant wirkenden Sportjacke mit so Flausch an der Kapuze (kann sonst keiner tragen außerhalb der Siebziger-Jahre). Positiv anzumerken sind das Fehlen des weit verbreiteten Jeans-Opa-Hinterns (von Max Goldt als solcher meiner Kenntnis nach erstmals als phänomenologisch festgehalten) sowie das noch unergraute, volle, blonde Haupthaar.
Um nun mal von den subjektiven Oberflächlichkeiten auf das Wesentliche zu sprechen zu kommen: Der Mann wirkt auch relativ intelligent, sieht man von einer rätselhaften Unfähigkeit, eine PowerPoint- Präsentation durchzuführen, mal ab . Wie meine umfangreichen Recherchen (ich hab ihn gegoogelt) ergaben, hat der Gute in New York (Die Stadt meiner Träume, aber wessen eigentlich nicht?) seine Anwaltszulassung gemacht (dieses Verb wirkt sehr unbeholfen, es tut mir leid), und ich glaube nur noch ein bißchen, dass er sie bei einem Straßenhändler gekauft hat. Selbst wenn: Muß man erstmal schaffen, oder? Von Hause aus eng verwandt mit einem Mitarbeiter des Springer- Verlags, machte er es sich zur Aufgabe und Passion, gerade den Schweinejournalismus anzugehen, beispielsweise indem er einigen europäischen Adelshäusern dabei half, gegen amüsante, aber häufig unwahre (?) Berichte über völlig ausgedachte Geburten, Hochzeiten, Scheidungen oder Todesfälle vorzugehen. Für Freunde der Liga Frauke Ludowigs wie mich sollte er demnach im Grunde genommen eine Art natürlicher Feind sein, aber seine Heißheit siegt haushoch über die von mir so hochgeschätzte Berichterstattung über das Privatleben der Prominenz.
Obwohl ich über Schlagzeilen wie „Prinzessin Caroline- Sie droht zu erblinden!“ immer gerne gelacht habe, sehe ich ein, dass sie zumindest die Möglichkeit haben sollte, solchen Schund zu verhindern. Meine aus meiner Vorliebe für ebensolchen Schund entspringende Kenntnis über eine andere Schlagzeile diesen Kalibers in der BUNTEN vor über 10 Jahren (und der dazugehörigen Gegendarstellung: „Auf dem Flug von Linz nach Paris saß ich NICHT neben einem TOTEN.“) schien den heißen Freund der Rechtspraxis denn auch zu beeindrucken.
„Der Totenflug- Ein KLASSIKER!“ rief er mir verzückt zu und mein ohnehin angetanes Herz schmolz dahin wie Schmelzkäse auf einer Sportlerschnitte in der Elektroherdbackröhre.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass mich der heiße Herr Dr. Prinz mit einer beispiellosen Welle von einstweiligen Verfügungen und ähnlichem Ungemach überziehen wird, sollte er jemals die Verletzungen seiner Persönlichkeitsrechte in diesem Blogeintrag entdecken. Ich aber werde mein heute durch ihn vermitteltes marginales Wissen über dieses empfindliche Rechtsgebiet einsetzen und ihn mit seinen eigenen Mitteln schlagen. Instanz für Instanz wird er verfluchen, mir jemals etwas über Medienrecht referiert haben um sich dann am Ende zähneknirschend als love interest anzubiedern. Ich werde dankend annehmen.
[Wir wissen alle, dass er mich unglaublich fertig machen würde, wenn er diesen Blogeintrag jemals lesen würde, und zwar mit Recht. Soviel glaube ich heute verstanden zu haben, trotz des Geblendetseins durch seine Heißheit. Verdammt.]
Nachtrag: Ich muß die Eins in Heißheit für Herrn Dr. Prinz zu einer Zwei mit Tendenz zur Eins korrigieren. Grund für diese schockierende Entwicklung: Der gute Mann ist offensichtlich (google) völlig sportbesessen. Wie unsexy. Er braucht nach eigener Aussage eine Stunde Sport am Tag um quasi überhaupt am Leben zu bleiben. Ich finde dies bedauerlich. Es könnte uns im Weg stehen , obwohl ich auch im „Rocky“- Stil im Auto neben ihm herfahren könnte wenn er Treppen hochsprintet oder Ähnliches. Aber das würde mich zu einem Trainer machen und romantische Verbindungen zwischen Sportler und Trainer sind eher ungewöhnlich, sieht man mal von Heike Henkel (oder Drechsler? oder wer?) ab, und das nahm ja auch kein gutes Ende. Schlecht!

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich bin froh, dass es Dich auch erwischt hat!

Er ist schon was Besonderes ... obwohl er Heißheitspunkte verlor als wir hörten, dass die Prominenz nicht nur zu ihm kommt, weil er der Beste ist ... sondern dass er Studenten beschäftigt, die stundenlang Klatschblätter wälzen um zu sehen, wen man mal anrufen könnte um zu fragen ob derjenige vielleicht gerne klagen möchte.

Aber das sei ihm verziehen, weil er 12 Jahre mit Caroline für die/ihre Menschenrechte gekämpft hat und dann vor dem Europäischen Gerichtshof Recht bekam ... das ist soooo sexy!

Und wenn Du Dir sein 45 min Plädoyer vor eben jenem Gerichtshof auf seiner website anschaust ... dann wirst Du ihn noch mehr verehren (Paparazzi are manhunters endorsed by the german legal system!) ... es ist soooo großartig und die riesig vergrößerten Bunte-Artikel auf Papptafeln ... mein Held!

Anonym hat gesagt…

Ja, das klingt verführerisch mit den Papptafeln. Sowas könnte man ihm auch mal anonym zukommen lassen, da freut er sich sicherlich.

Anonym hat gesagt…

Ms. Labonette, ich bin enttäuscht. Offensichtlich ließen Sie sich wahrhaftig blenden von dem von Ihnen so geschätzten Promifaktor jenen Trägers der Heißheit an der Uni unseres Vertrauens.
Anders kann ich es mir nicht erklären, warum so ein intelligent wirkendes Wesen wie Sie, von einem so bieder daherkommenden Herren derart angetan ist.
Ich muss gestehen, dass ich nie einen Auftritt (ob vor dem Europ. Gerichtshof oder dem Pausenhof der Uni) von ihm miterleben durfte. Der Besuch seiner von Ihnen empfohlenen Seite war für mich ausreichend. Vielleicht würde ich ähnlich unverständliche Reaktionen wie die Ihrigen zeigen, die mich zu diesem Kommentar provozierten. Dann entschuldige ich mich schon heute. Wenn nicht, so wünsche ich Ihnen, dass Sie schnell über die Frustration der Unerreichbarkeit hinwegkommen - anstehende Semesterferien mögen Ihnen dabei helfen. Eine treue und (ansonsten) leise Genießerin Ihres Blogs A.

Anonym hat gesagt…

Anette halbe Stunde? Sie hier?! Zu meiner Verteidigung möchte ich auf die Papptafeln hinweisen mit den vergößerten ProminentenFotos, die er in Brüssel dabei hatte. Todessexy!