Sonntag, 14. Oktober 2007

Miss Nongeniality

Gerade stelle ich fest, dass R.Kelly´s "I believe I can fly" ursprünglich der Soundtrack für einen Zeichentrickfilm (der in der Tat ein Zeichentrickfilm war und noch nicht dieses seelenlose, aber unglaublich lebensechte, in-seinem-Humor-nur-Erwachsene-erreichende Animationszeug) war, was ich in Anbetracht der Pädophilie- Beschuldigungen gegenüber R.Kelly (für die er, wenn ich mich recht erinnere, auch mal verurteilt wurde?) wirklich interessant und auch nicht ganz unlustig finde. Ich kann mir übrigens vorstellen, dass diese Beobachtung schon vor Jahren gemacht wurde von jemanden, der das Ganze auch etwas eloquenter ausdrücken konnte, jedoch befinde ich mich nicht in dem Zustand, dies irgendwie rechtschaffend zu würdigen.
Nachdem ich mich in zwei Wochen dazu gezwungen habe, eine Hausarbeit, die ich den ganzen Sommer vor mir hergeschoben hatte, zum Wohle eines irgendwann-mal-stattfinden-sollenden Studienendes nicht nur zu schreiben sondern auch fristgerecht (denke ich?) abzugeben, bin ich inzwischen so fertig mit dem Thema, der Welt und dem nicht-funktionierenden-Rechtschreibprogramm meines OpenOffice (dessen Gratisdownload mir hätte zu denken geben sollen), dass es mich an den Rand des Nervenzusammenbruchs bringt, wenn eine hier ungenannt bleibende Gegenles- Instanz (okay, die Mitbewohnerin) sagt, die Arbeit wäre "gar nicht schlecht". Das nach 2 Wochen, in denen ich mich quasi in die Wohnung eingesperrt habe um die potentielle Ablenkungsgefahr auf das Fernsehen, das Internet und Spidersolitär zu beschränkenm was im Grunde genommen (und ich sage das nicht ohne die nötige Anerkennung der Erbärmlichkeit dieser Tatsache) die Hauptablenkungspotentiale meines gesamten Lebens darstellen.
Ich musste buchstäblich die Internetverbindung aus dem Rechner entfernen und in ein anderes Zimmer gehen um überhaupt mit dem Schreiben anzufangen, was sich dann in etwa so darstellte:
10 Minuten Starren auf den leeren Computerschirm
1 Minute Schreiben eines Satzes
5 Minuten Suchen nach einem Literaturnachweis für den Satz
1 Minute Erstellen der Fußnote
10 Minuten Formatieren des gesamten (leeren) Dokuments
15 Minuten Durchwühlen der Literatur nach irgendwelchen schlauen Ansätzen für eigene Ideen zum Thema; Verfluchen des Themas; Verfluchen meiner Faulheit; Verfluchen meines Studiums; Zweifel an Zukunftsaussichten; Planen eines Lebens an der Uni als einer der Langzeitstudenten, die ich im ersten Semester noch auslachte
30 Minuten Spider Solitär
10 Minuten Hektisches Fabrizieren einer halben Seite
5 Minuten Suchen nach dem Literaturhinweis für das soeben Geschriebene
20 Minuten Erstellen eines Literaturverzeichnisses, in dem einfach alle Bücher, die ich zum Thema jemals ausgeliehen (NICHT unbedingt gelesen) habe, aufgelistet werden
15 Minuten Telefonat, in dem ich mich über die Hausarbeit beklage
10 Minuten Starren auf den Bildschirm

In dieser doch sehr effizienten Arbeitsweise schaffte ich die Minimalanforderung in insgesamt nur 6 Tagen "runterzuschreiben". Aufgrund meiner Weigerung, mir das Ganze jemals wieder anzuschauen (Rechtschreibfehler werde ich als Software- Problem ausgeben, mangelnde Originalität auch...oder so ähnlich), könnte mir bald (nach einem Jahr Korrekturzeit) die erneute Beschäftigung damit drohen, der ich natürlich aus dem Weg gehen könnte, wenn ich jetzt auch nur einen Hauch mehr Zeit darin investieren würde. ODER ich könnte einfach Geldscheine zwischen die Seiten dieser "gar nicht schlechten" Arbeit stecken, in der Hoffnung, mit dieser mafiaesken Geste die Herzen der korrigierenden Streber- Studenten (ich glaube nicht, dass irgendein Dozent noch selbst korrigiert...die sind doch alle damit beschäftigt, Forschungsgelder zu erschleichen oder von den "traumhaften Bedingungen in den USA" zu schwadronieren) bzw. ihre klammen Geldbeutelchen zu erreichen. If only I had the money!
Fazit dieses Sonntags: Armut, Faulheit UND akademisches underachievement sind eine fatale Kombination.
to end on a lighter note hier der clip, der mir auf meiner tour de force durch das Internet in dieser Woche mehr als einmal den Tag versüßte und mir zeigt, dass auch eine alternative, äh, Karriere als Schönheitskönigin immer eine Möglichkeit ist (der Talentteil wäre auch meine große Stärke)

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

das trompetensolo kommentierte der bruder gerade sehr treffend mit: "wie ein elefant, der niest!"

Anonym hat gesagt…

Ich finde es schön, wie sie pantomimisch die Trompete als Laserpistole einsetzt. Und auch der Clownstanz (haben in Star Wars Clowns mitgespielt? War Han Solo nicht einer aus dem Fahrenden Volk?) erwärmt mein eiskaltes Herz.

Anonym hat gesagt…

Das mit dem Clowns-Tanz habe ich auch nicht verstanden.
aber muss ich vielleicht auch nicht... es ist mir exzentrisch genug um es nicht in Frage zu stellen.

Ich komme nicht darüber hinweg, dass in Berlin eine Frau in einem Ufo wohnt, dass sie selbst gestohlen und über die Spree geschafft hat und dort jetzt unbehelligt lebt. Ich möchte sofort eine Fabrik besetzen...

Anonym hat gesagt…

Ich kann nicht glauben, dass du das noch nicht wußtest. Leider ist die Andere nicht hier um das schon-immer-schon-da-sein der verrückten Ufodiebin zu bezeugen.

Anonym hat gesagt…

Sie ist so alt wie wir und sie hat das olle Ufo nicht mal gestohlen, sondern legal aus der Insolvenzmasse erworben it seems. DAMN!!!

und jetzt steht es auf einem Grundstück, dass ihr von Sponsoren zur Verfügung gestellt wurde obwohl sie das Ufo nur privat als Datsche nutzt ... Whoaaa???

Warum schenkt uns keiner nen Garten mit ner Laube, die wie ein Ufo aussieht? Das Leben ist soooo ungerecht!!!