Mittwoch, 7. März 2007

Spring can really hang you up the most

Spielten der Teufel, Stalin, die globale Erwärmung und der Bluthochdruck in einer Liga, so wäre dies die einzige Liga, in der der FC Bayern München legitimer Tabellenführer wäre. Leider hat sich die wenigstens zeitweise zurechnungsfähige erscheinende Mitbewohnerin eben jenen Verein überbezahlter Profilneurotiker ausgesucht um ihm ihr närrisch Herzchen zu schenken. Das äußert sich konkret so, dass sie erst heute abend wieder zitternd und keifend vor ihrem Fernseher saß und jeden drohenden Fehltritt der Trottel in Rot mit Schreien bedachte, die glauben machten, ihr Leben wäre gefährdet. Leider sind das die einzigen Momente, in denen sie so etwas wie emotionalen Aufuhr zeigt. Das ist im Grunde genommen so, als würde man mit einem 12jährigen präpubertären Jungen zusammen wohnen. Ich äußere diese Gedanken völlig wertfrei. Allerdings wäre schon alles schöner für mich, wenn sie einen Verein verehren würde, dessen Manager keine Fabrik hätte, in der er abgelegte Spielerfrauen zu Weißwurst verarbeitet. Das alles sind aber weniger missliche Begleitumstände einer Wohngemeinschaft als beispielsweise das zwanghafte Zusammenstellen einer antiken Duschbad- bzw. Shampoosammlung, über die mir einmal seitens der coolen Mitbewohnerin des Kobolds berichtet wurde. Dutzende Plastikbehälter mit Spurenelementen von Reinigungsmitteln für Körper und Haare, die den spärlichen Badezimmerplatz versperren. Das kann einem schonmal die Bedarfsgemeinschaft verhageln. Ich selbst habe auch eine antik zu nennende Sammlung unnützer Gegenstände: Ich sammle leere Batterien. Beutelweise stapeln sie sich in meinem Zimmer, weil ich ökologisch-korrekt genug bin, um sie nicht dem Hausmülle angedeihen zu lassen, andererseits die verachtenden Blicke der Drogeriefachverkäuferinnen fürchte, in deren für Batterierückgabe vorgesehene Schachteln ich die Säcke voller Sondermüll entsorgen müsste und gerne würde. Auch könnte man mir unschwer nachweisen, dass ich den Müll ursprünglich gar nicht in eben jener Drogerie gekauft habe, was nicht schwer ist, bei circa 3 Tonnen verdächtigen Materials. Das würde ja auch gar nicht alles in diese lächerlich kleine Box passen, also müsste ich einen weiteren Drogeriemarkt ansteuern, wo der Spießrutenlauf aufs Neue beginnen würde. Einrichtungen wie das „Schadstoffmobil“, das sich wohl auf Fälle wie meine spezialisiert haben soll, halte ich für eine urbane Legende. Ich habe noch nie eins gesehen, also gibt es die auch nicht. Mit dieser Argumentation könnte ich auch die Existenz von Swansea abstreiten, und genau das tue ich hiermit.

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

ich finde, kristin und ich haben da irgendwie ne... naja, sagen wir SINNVOLLERE leidenschaft als du... und das mit dem duschbadkram stimmt ja sooo auch nicht. ich sammle socken, damit das mal klargestellt ist hier.

Anonym hat gesagt…

Ja, aber mein ökologisches Gewissen ist rein. Wenn das nicht sinnvoll ist, weiß ich auch nicht...wir haben die Erde nur gemietet (oder so ähnlich).

Anonym hat gesagt…

Ich muss mal meine Fußballfreundin verteidigen. Die Wahl ihres Lieblingsvereins kann man zwar durchaus in Frage stellen, ABER wo die Liebe hinfällt...

das kann man sich nicht aussuchen!

Und sie hatte auch jedes Recht der Welt gestern auszurasten... war schließlich Champions League (Eine grooooße sportliche Veraaanstaltuuuung...) und es ging gegen die ehemals Galaktischen.

Und das mit der Emotion ... auch ich lebe durch den Fußball! Es ist das einzige was mich völlig aus der Fassung bringen kann sag ich mal und nach dem ich mein ganzes Leben richte... und das ist auch gut so. Das Einzige was mich regelmäßig zum Weinen bringt ... neben emergency room und grey's anatomy zugegebenermaßen.

Und deshalb habe ich gestern Premiere erstanden ... jetzt entgeht mir fast kein Spiel des best club in the whole wide world ever mehr! Man United, ich liebe Dich!

Anonym hat gesagt…

and that's how crazy my roommate get's ;)
da sind wir wohl leidensgenossinnen, labonette...

Anonym hat gesagt…

Miauze, was wurde eigentlich aus UNSEREN Plänen ein Appartement zu sharen? Dann können sich die Fußballfreundinnen in ihre Schals und Pokale einwickeln und sich mit Bezahl- TV ruinieren und wir wären fein raus. Ich muss übrigens auch regelmäßig bei Greys Anatomy weinen, aber ich will, dass das aufhört wg. schlimme, berechnende Autoren und knallharte Szenen behind the scenes.

Anonym hat gesagt…

Das sagt die Richtige ... hat schon bei allen ihren vielen Networking-Freunden verlauten lassen, dass se nun immer Wayne schauen kann ... tse, tse, tse ;o)

Ich bin ja jetzt an das Leben mit vielen Menschen in einem Haus gewöhnt und könnte es mir lustig vorstellen, wenn wir alle ein großes Haus (oder ne kleine factory) zusammen mieten oder halt ne Riesenwohnung... das wäre spaßig, dann könnten meine Fußballfreundin und ich auch die Idee eines Fußballzimmers endlich verwirklichen. Und natürlich hätten wir alle unabhängig davon eine gemeinsame private lounge!

process the thought... it gets more and more attractive to me ;o)